Niederösterreich
Erste Landeshauptstadt sagt Christkindlmarkt ganz ab
Lange wurde in St. Pölten über den Standort des Christkindlmarktes spekuliert. Jetzt kam die überraschende Botschaft, dass er gar nicht stattfindet.
Wochenlang wurde in der Landeshauptstadt über den traditionellen Christkindlmarkt verhandelt. Zuletzt stand etwa eine Verlegung vom Rathausplatz auf den breiteren Domplatz im Raum. Jetzt kam für viele überraschend die Absage.
Erst am Donnerstagmorgen wetterte die St. Pöltner Volkspartei noch gegen die vermeintlichen Pläne der Sozialdemokraten am Domplatz. "Geht es nach Wirtschaftsstadtrat Mario Burger und mir, soll der Christkindlmarkt stattdessen auf die gesamte Innenstadt aufgeteilt und St. Pölten so zur Weihnachtsstadt werden. Sollte das aufgrund der Sicherheitsauflagen nicht möglich sein, soll der klassische Ablauf am Rathausplatz durchgeführt werden", forderte der offenbar noch ahnungslose St. Pöltner VP-Klubobmann Florian Krumböck.
Entscheidung fiel erst heute
In einer Stellungnahme zu Mittag gab man sich seitens der Stadt gegenüber "Heute" noch bedeckt, bemerkte aber dass die "Coronazahlen aktuell bundesweit alles andere als hoffnungsstiftend sind." Dann ging es offenbar schnell. Am frühen Abend gab Vize-Bürgermeister Harald Ludwig (SPÖ) zerknirscht bekannt, dass der Christkindlmarkt heuer gar nicht stattfinden wird: "Die Gesundheit der St. Pöltner geht vor".
Zu groß seien die Sicherheitsbedenken. Eine Entscheidung, die vielen St. Pöltnern wehtun dürfte. Hoffnung gibt es indes für den Eiszauber, der im Vorjahr am Rathausplatz in Form eines großen Eislaufplatzes für zumindest ein bisschen Weihnachtsstimmung gesorgt hatte. Dieser ist von der Absage vorerst nicht betroffen. Ob andere Landeshauptstädte nachziehen werden, ist noch offen. In Wien waren die Pläne für Österreichs größten Christkindlmarkt zuletzt noch auf Schiene.