Wien
Neue Regeln – SO genau musst du jetzt Müll trennen
Joghurtbecher und Aludeckel müssen nun getrennt voneinander entsorgt werden. Falsch befüllte Säcke werden nicht abgeholt und bekommen einen Aufkleber.
Bisher wurde Plastikmüll je nach Bundesland unterschiedlich getrennt. An manchen Orten wurden alle Verpackungen gemeinsam gesammelt, an anderen – darunter auch Wien – kamen nur Plastikflaschen und Getränkekartons in die Gelbe Tonne. Mit dem Jahreswechsel soll die Plastikmülltrennung vereinheitlicht werden – "Heute" berichtete. Die Änderungen betreffen neben Wien auch Niederösterreich, Kärnten und Salzburg.
So wird ab Jänner 2023 getrennt
Konkret bedeutet das: Nicht nur Plastikflaschen, Metalldosen und Getränkekartons finden künftig den Weg in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, sondern auch Verpackungen wie Obst-Tassen, Joghurtbecher, Luftpolsterfolien, Chipssackerl sowie Verpackungen von Schnittkäse- oder Wurstscheiben oder Mineralwasserflaschen. Aber Achtung: Große Folien oder Styroporverpackungen wie etwa für Möbel, Fernseher oder IT-Geräte gehören auch weiterhin auf den Mistplatz.
Materialien, die sich leicht trennen lassen, sollten voneinander gelöst werden. So zum Beispiel sollten Joghurtbecher, Aludeckel, Kartonbanderole und Kunststoffbecher getrennt voneinander entsorgt werden. Der Plastikverschluss darf auf der Flasche bleiben, die Luft sollte aber ausgedrückt werden, um Platz zu sparen. Entsorgt werden sollen Verpackungen leer. Austrinken oder aufessen reicht hier vollkommen, gewaschen werden sie beim Recyclingprozess.
18.300 Gelbe Tonnen von Umstellung betroffen
Von der Umstellung betroffen sind in Wien rund 18.300 Gelbe Tonnen auf 2.200 öffentlichen und privaten Standorten. Hinzu kommen rund 45.000 Haushalte in Einfamilienhausgebieten, die mit dem Gelben Sack ausgestattet sind. Der Gelbe Sack steht Einfamilien-Häusern in Teilen der Bezirke 10 bis 14, 16 bis 19 sowie 21 bis 23 zur Verfügung und wird alle sechs Wochen abgeholt. Die Säcke können wie bisher bei der MA48 nachbestellt werden.
Falsch befüllte Säcke werden nicht mitgenommen und mit einem Stopp-Aufkleber versehen.
An den Gebieten und der Verteilung ändert sich nichts, bestätigt das Büro von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SP) gegenüber "Heute".
Verpackungen getrennt sammeln ist die Grundvoraussetzung, damit aus Abfall neue Verpackungen hergestellt werden können. "Das spart Rohstoffe, reduziert die Umweltauswirkungen sowie Transporte und Energieverbrauch. Letztendlich profitieren sowohl wir als auch das Klima maßgeblich", so Czernohorszky (SP). Durch die getrennte Sammlung von Altstoffen und der Kompostierung werden in Wien jährlich rund 150.000 Tonnen CO2 eingespart. Zudem werden Kunststoffe aus Erdöl gewonnen. Wer sie recyclet, spart mit einem Kilogramm PET-Flaschen rund 1,9 Kilogramm Erdöl. Grundsätzlich solle man Verpackungen aber generell vermeiden und auf Mehrweg setzen, so Czernohorszky.
Pfandsystem ab 2025 geplant
Dass die Umstellung nun möglich ist, liegt an großen Fortschritten im Bereich Recycling sowie den Technologien der Sortieranlagen. Und es geht weiter: Ab 2025 wird österreichweit ein Pfandsystem auf Kunststoffgetränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt. In jedem EU-Mitgliedstaat müssen dann 50 Prozent der Kunststoffverpackungen recycelt werden, ab 2030 sind es 55 Prozent. Zusätzlich dürfen ab diesem Zeitpunkt nur noch recycelbare Kunststoffverpackungen produziert werden. Ebenso werden ab 2025 österreichweit auch Metallverpackungen in der Gelben Tonne gesammelt.