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China soll bis zu 20 CIA-Agenten getötet haben

Innerhalb von nur zwei Jahren soll China einen großen Teil des CIA-Informantennetzwerks im eigenen Land ausgelöscht haben.

Heute Redaktion
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Eine Polizei-Formation am Tiananmen-Platz vor der Verbotenen Stadt in Peking.
Eine Polizei-Formation am Tiananmen-Platz vor der Verbotenen Stadt in Peking.
Bild: Reuters/Thomas Peter

Wie die "New York Times" von Geheimdienst-Insidern erfahren hat, soll das Reich der Mitte zwischen 2010 und 2012 bis zu 20 chinesische CIA-Informanten getötet oder eingesperrt haben. Das Netzwerk des US-Geheimdienstes in China sei damit praktisch völlig zerschlagen worden. Ein Informant wurde dem Bericht zufolge sogar vor den Augen seiner Kollegen erschossen – als Warnung.

Jagd nach "Maulwurf" in der CIA

Wie China das Agentennetzwerk der CIA so systematisch aufdecken konnte ist bis heute unklar, sagten zehn aktuelle bzw. frühere CIA-Vertreter. Der Geheimdienst vermutete, dass ein Maulwurf – also ein Doppelagent in den eigenen Reihen – dem chinesischen Geheimdienst eine Liste mit Informanten übergeben haben könnte. Auch ein Hackerangriff auf das Kommunikationssystem des CIA wurde als mögliches Sicherheitsleck in Betracht gezogen.

Im Jahr 2010 war es der CIA zunächst gelungen, hochwertige Informationen über die chinesische Regierung zu bekommen. Bis Ende 2010 seien die Informationen allerdings nach und nach versiegt. Ab 2011 seien dann immer mehr Informanten verschwunden.

Doppelagent wurde nie enttarnt

Als immer mehr getötet worden seien, hätten CIA und FBI gemeinsame Ermittlungen aufgenommen. Dabei sei auch jeder Mitarbeiter der US-Botschaft in Peking überprüft worden. Schließlich konzentrierten sich die Ermittlungen auf einen früheren CIA-Mitarbeiter, wie die "New York Times" weiter berichtete. Die Beweise hätten aber nicht für eine Festnahme ausgereicht. (hos)