Bahnunfall mit Folgen
Chemikalie ausgetreten – jetzt ist Wasser verunreinigt
Die Behörden mahnen zur Vorsicht: Bei einem Zugunfall sind Tausende Liter einer Chemikalie ins Erdreich gelangt. Wasser ist teilweise ungenießbar.
Am 29. September entgleiste zwischen Wels und Marchtrenk (Bez. Wels-Land) ein Güterzug. Mehrere Waggons sprangen aus den Schienen. Die Strecke musste stundenlang gesperrt werden.
Bei dem Zwischenfall trat Kohlenwasserstoff Styrol aus. Rund 40.000 Liter davon gerieten ins Grundwasser.
Die Verunreinigung hat jetzt dramatische Folgen: Schadstoffe gerieten in Bewegung. Die Bezirkshauptmannschaft Wels-Land leitete ein wasserrechtliches Ermittlungsverfahren ein. Am Dienstag gab es eine Besprechung, Vertreter der Stadt Marchtrenk, der BH, der Stadt Wels, des Landes Oberösterreich, der ÖBB und eines technischen Büros nahmen daran teil.
Um Beruhigung bemüht
Aktuell steht die sogenannte Schadstoff-Fahne an der Grenze zu Marchtrenk. Die Behörden sind um Beruhigung bemüht: Die Bundesbahnen hätten umfassende Maßnahmen gesetzt, "um die Weiterverbreitung in alle Richtungen bestmöglich einzudämmen". 15 von künftig bis zu 30 Sanierungsbrunnen seien in Betrieb, heißt es.
Nach wie vor bestehe Gefahr für Haushalte mit eigenem Brunnen ohne Anschluss an die Ortswasserleitung, so die Bezirkshauptmannschaft. Weitere Maßnahmen gegen die Verbreitung sollen erarbeitet werden. Die betroffenen Anrainer will man nach genauerer Abgrenzung gesondert informieren.
Bei Fragen aus der Bevölkerung kann man sich an die BH Wels-Land wenden: [email protected].
"Alle Beteiligten ziehen an einem Strang, um diese Situation bestmöglich zu meistern", erklären Bezirkshauptfrau Elisabeth Schwetz und der Marchtrenker Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) in einer Presseaussendung. Man arbeite lösungsorientiert weiter und werde im Falle neuer gesicherter Erkenntnisse umgehend informieren.
Auf den Punkt gebracht
- Bei einem Zugunfall zwischen Wels und Marchtrenk gelangten Tausende Liter der Chemikalie Styrol ins Grundwasser, was zu einer Verunreinigung des Wassers führte und Haushalte mit eigenem Brunnen gefährdet
- Maßnahmen werden ergriffen, um die Weiterverbreitung einzudämmen und die betroffenen Anrainer zu informieren
- Die Behörden betonen, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um die Situation zu bewältigen und bei neuen Erkenntnissen sofort zu informieren