Oberösterreich
Chef gekündigt, haust seit einer Woche im Supermarkt
Er gibt sich nicht geschlagen: Aus Protest gegen die Kündigung haust ein Ex-Chef seit fast einer Woche im Supermarkt. Das wird noch länger so bleiben.
Seit vergangenem Donnerstag wohnt Peter Hametner (42) nicht mehr daheim, sondern im Lager eines Lebensmittelgeschäfts. Er war bis vor kurzem in Leonding (Bez. Linz-Land) Franchisenehmer von Unimarkt, wurde aber rausgeworfen. Das will sich der Mann nicht gefallen lassen und kam daher auf die kuriose Protestmethode.
Entscheidung bis Montag
Am Mittwoch war das Landesgericht am Zug: Hametners Anwalt Klaus Lughofer hatte sich mit einem Antrag auf Erlassung einer einstweiligen Verfügung gegen die Kündigung gewehrt.
"Heute" erreichte ihn am Telefon: "Die Entscheidung folgt schriftlich, spätestens am Montag", so Lughofer. Bis dahin bleibe seine Mandant auf jeden Fall im Supermarkt.
Es gehe dem geschassten Chef nicht gut, berichtet der Anwalt. "Er ist verheiratet, hat zwei kleine Kinder und von heute auf morgen die Existenzgrundlage verloren."
„"Er ist verheiratet, hat zwei kleine Kinder und von heute auf morgen die Existenzgrundlage verloren." Hametners Anwalt Klaus Lughofer“
Über die Gründe, warum sich die Firma von Hametner getrennt hat, herrscht weiter Rätselraten. "Verträge wurden beidseitig nicht erfüllt", meinte der 42-Jährige zuletzt kryptisch. Im Raum stehen angebliche, offene Geldforderungen.
Schlaf- und Büroraum
Der streitbare Unternehmer gab "Heute" diese Woche Einblick in seine ungewöhnliche Bleibe. Was ins Auge stach: Er nutzt den Raum nicht nur zum Schlafen, sondern arbeitet auch dort. "Fakturierung erledigen, Stunden der Mitarbeiter eintragen, Kundenwünsche bearbeiten und andere Unterlagen, um die ich mich kümmere", erklärt Hametner, obwohl er den Standort gar nicht mehr leitet.
Er zeigt sich jedenfalls kämpferisch: "Ich will eine einvernehmliche Trennung." Man müsse einen Konsens finden, der für beide Seiten passe. Unimarkt wiederum erklärt, dass viele Gespräche und Bemühungen erfolglos geblieben seien. Man habe zum Ziel gehabt, einen gemeinsamen Fahrplan bzw. in weiterer Folge eine einvernehmliche Trennung zu finden.
Teurer Einkauf
Stichwort Supermarkt: Die Arbeiterkammer hat die Preise unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Für gleiche Marken-Lebensmittel müssen Konsumenten in Österreich im Durchschnitt um rund 18 Prozent mehr zahlen als in Deutschland.
Einzelne idente Produkte kosten hierzulande brutto sogar um bis zu 152 Prozent (netto bis zu 145 Prozent) mehr. Das zeigt ein aktueller Preismonitor. 71 idente Nahrungsmittel bei insgesamt fünf Online-Shops wurden verglichen.