Ex-Rapidler Nicolas Kühn brachte Gigant Bayern ins Wanken. Der Münchner Rekordmeister zog mit einem Tor in der 94. Minute gegen Celtic ins Achtelfinale der Champions League ein. Bayern rettete sich nach dem 2:1 im Hinspiel mit einem 1:1 in die Runde der letzten 16 Teams. "Joker" Alphonso Davies sorgte wenige Sekunden vor der drohenden Verlängerung für die Entscheidung.
Lange sah alles nach dem erwarteten Favoritensieg aus. Dann schlug der ehemalige Wiener Kühn zu. In Minute 63 entwischte er nach einer langen Fehlerkette der Bayern-Abwehr (ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer nur auf der Bank), schob zum 1:0 ein. Die Münchner liefen ohne den verletzt ausgewechselten Topknipser Harry Kane lange erfolglos dem erlösenden Treffer nach. Diesen sollte ausgerechnet Davies in der letzten von vier angezeigten Nachspielminuten besorgen – jener Mann, der nach Verletzung sein Comeback feierte, erst direkt im Anschluss an den Kühn-Treffer ins Spiel gekommen war.
Trainer Adi Hütter musste sich indes bei Benfica Lissabon mit dem AS Monaco in dramatischer Manier aus der Königsklasse verabschieden. Der Vorarlberger hatte in der Vorwoche das Hinspiel im Fürstentum 0:1 verloren, spielte mit den Monegassen in der portugiesischen Hauptstadt 3:3.
Der Spielverlauf war an Dramatik kaum zu überbieten. Nach Kerem Akturkoglus 1:0 (22.) waren alle Aufstiegsträume früh ausgeträumt – scheinbar. Denn dann drehten Ex-Salzburger Takumi Minamino (32.) und Eliesse Ben Seghir (51.) für Monaco die Partie. Gleichbedeutend mit dem Gesamt-Ausgleich. In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Vangelis Pavlidis stellte auf 2:2 (76.). Vorteil Benfica! George Ilkenikhena brachte die Hütter-Elf zurück (81.), die Verlängerung nahte. Dann brach Orkun Kökcü den Gästen mit dem 3:3 (84.) das Herz.
Deutlich entspannter löste Club Brügge sein Ticket für das Achtelfinale. Im Hinspiel hatten die Belgier daheim 2:1 gegen Atalanta gesiegt. Chemsdine Talbi ließ mit seinem frühen Doppelpack (3., 27.) in Bergamo keine Zweifel aufkommen, brachte die Gäste früh auf die Siegerstraße. Ferran Jutgla (45+3.) machte noch vor der Pause alles klar. Ademola Lookman (46.) und Rafael Toloi (87.) betrieben nur mehr Ergebniskosmetik.
ÖFB-Teamspieler Stefan Posch wurde bei Atalanta in der 77. Minute eingewechselt.
Sein Landsmann Gernot Trauner hatte im Nachmittagsspiel bereits mit Feyenoord über die Champions-League-Sensation im San Siro jubeln dürfen. Die Rotterdamer warfen Italien-Topklub Milan (1:1, 2:1 gesamt) aus dem Bewerb. Trauner fehlte aber verletzt. Der Linzer dürfte sich im Training eine neuerliche Blessur zugezogen haben. Mehr dazu hier.