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Cesár Sampson über Aberglaube, ESC & Wahm

Heute Redaktion
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"Heute" traf unseren Songcontest-Teilnehmer, der auch Meinl-Botschafter ist, zum Talk in der Urania. Da erzählte er viel von seiner Familie und wie alles kam.

Kurz vor dem "Heute"-Interview erfuhr unser "Mann für Lissabon", dass er mit der Startnummer 13 ins Rennen um ein Finalticket beim Song Contest 2018 in Lissabon geht. Der 34-Jährige war Gast bei der Meinl-Party "Beats and Beans" in der Wiener Urania, wo wir gemeinsam den Countdown zum ESC-Wahnsinn einläuteten.



"Heute": Herr Sampson, Startnummer 13 am ersten Semifinaltag am 8. Mai in Lissabon. Sind Sie abergläubisch?

Cesár Sampson: Es gibt viele Erwägungen bezüglich der Startnummer, mir war aber relativ egal, wann ich auftrete, nur ganz am Anfang wollte ich nicht. Ich bin jetzt gut in der Mitte platziert (19 treten a pro Semifinale an), was ich super finde. Und abergläubisch bin ich nicht, ich wusste gar nicht, dass die 13 so eine Bedeutung hat. Ich wäre gar nicht auf diese Assoziation gekommen. Wenn eine schwarze Katze meinen Weg kreuzt, bin ich der glücklichste Mensch.

Wie sieht es mit dem derzeitigen Stressfaktor aus?

Viele fragen mich, wann der Song Contest ist, und ich sage darauf immer, er hat längst begonnen. Derzeit ist mein Leben echt durchgetaktet. Ich bin ja nicht nur der Interpret, mir gehört zum Teil die Produktionsfirma Symphonics und kann daher nie abschalten. Ich habe den Song produziert und mitgeschrieben. Ich kann mich gar nicht nur aufs Singen konzentrieren.

Was darf man schon zum Auftritt sagen?

Es wird eine Bühnenshow geben, ich werde auch nicht alle Stimmen selber singen, sondern mit Background-Sängern auftreten. Und ich bekomme ein ziemlich auffälliges Outfit von Magdalena Adriane, sie macht viele Kreationen für Künstler, hat ihr Atelier im ersten, gestaltet auch die Uniformen fürs Park Hyatt. So viel darf ich schon verraten, es wird sehr extravagant.

Sie singen von klein auf und hatten sich mit 20 Jahren bereits eine Auszeit genommen und 7 Jahre lang im Sozialdienst gearbeitet. Warum?

Ich konnte mit 20 nicht mehr blauäugig der Musikbranche begegnen, dazu hatte ich schon zu viel Erfahrung. Wenn ich Musik mein Leben lang machen möchte, dann gscheit und mit einem anderen Blickwinkel. Daher engagierte ich mich im Sozialdienst und bekam so den nötigen Spirit und Ernsthaftigkeit.

Sie stammen aus einer Künstlerfamilie. Ihre Mutter ist Sängerin und Komponistin, ihre Tante ebenso, der Vater Tänzer. War der Weg vorgezeichnet?

Man kann ein Kind nicht dazu bringen, zu singen, ich denke, jedes Kind singt gerne, nur nicht jedes gut. Ich hatte das Glück, dass ich anscheinend eine nette Stimme hatte. Darüber hinaus hat mich meine Mutter nicht gepusht, aber wir hatten ein Studio und einen Proberaum zu Hause, somit war ich immer involviert. Meine Mutter hat mich in den Feedback-Prozess eingebunden, wenn sie mit einem neuen Mix nach Hause kam.

Wieso gab es zu Hause ein Tonstudio?

Also, ich bin ja nur mit meiner Mutter aufgewachsen, mein Vater war Tänzer und hat sein eigenes Ding gemacht. Meine Mutter war Recording Artist und hat im Studio ihr Material erarbeitet.

Haben Sie Ihre Mama oft im Radio gehört?

Vor allem im Fernsehen, da sie das Kommissar Rex-Lied geschrieben hat. Mehrheitlich hat sie aber live gespielt, das war damals noch viel wichtiger, als heute, wo jeder hauptsächlich vom Schreibtisch aus Musik macht.

Tante Pepsi alias Helen DeMacque-Crockett war bei Wham und hatte auch ein erfolgreiches Popduo „Pepsi & Shirlie". Haben Sie dazu noch eine Assoziation?

Ich habe mir sagen lassen, sie waren gar nicht so unbekannt, aber Wham oder so war die längste Zeit abstrakt für mich. George Michael habe ich auch nie kennen gelernt. Aber er hat manche Familienmitglieder, also die, die in London leben, öfter gesehen als ich sie. Meine Oma hat ihn wahrscheinlich 20.000 Mal getroffen, mich aber nur zwei Mal.

Wo ist Ihr Lebensmittelpunkt?

Ich bin in Linz geboren und verbrachte die ersten Lebensjahre mit meiner Mutterin Oberösterreich. Seit meinem 6. Lebensjahr lebe ich in Wien.

(man)