Welt
CDU-CSU-Partnerschaft: Eiertanz von Seehofer
Nächster Polit-Knalleffekt: CSU-Chef Horst Seehofer stellte die Partnerschaft mit der CDU zur Debatte. Eine Stunde später war dann keine Rede mehr davon.
Erst warf Frauke Petry nur Stunden nach dem vorläufigen Endergebnis der Deutschland-Wahl hin und will als eigenständige Abgeordnete der AfD im Bundestag sitzen. dann drohte die Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU zu zerbröseln.
CSU-Parteivorsitzender Horst Seehofer stellte Montagfrüh die Partnerschaft zur Debatte und wollte über einen "künftigen Umgang mit der Schwesterpartei", abstimmen lassen, berichtet die "Welt".
Wieder alles anders
Er selbst wolle trotz Stimmverlusten die CSU in die bayrische Landtagswahl im Jahr 2018 führen, sagte Seehofer. Und zu einer Regierungsbildung erklärte der CSU-Chef, dass es ohne eine Beteiligung der CSU nicht gehen , man aber hart verhandeln werde. Es solle einen "klaren Kurs Mitte-Rechts" geben. Ob dabei allerdings CDU und CSU wieder eine Fraktionspartnerschaft eingehen werden, sei nach Seehofers Statement offen.
In der CSU-Vorstandssitzung in München redete Seehofer dann nach Informationen des "Focus" anders. Er halte es nicht für den richtigen Weg, die Zusammenarbeit aufzukündigen, sagte er. Darüber aber müsse der Vorstand entscheiden. Er habe nur die Verhandlungsoptionen ausloten wollen.
Alle für Zusammenarbeit
Ergebnis: Der CSU-Vorstand beschloss - ohne eine einzige Gegenstimme - an der Gemeinschaft mit der CDU festzuhalten. Ende eines Eiertanzes.
Die Unionspartnerschaft von CDU-CSU besteht seit 1949. Allerdings fuhr die Union bei der Bundestagswahl 2017 mit rund 33 Prozent eines der schlechtesten Ergebnisse seit 1949 ein. (red)