Masseverwalter fordert Geld
Causa Minibambini – jetzt wird die Stadt verklagt
Die Stadt habe die Minibambini-Pleite zu lange herausgezögert, ist sich der Konkursverwalter sicher. Er fordert dieses Geld vor Gericht zurück.
Der Masseverwalter Christoph Erler ist sich sicher: die Stadt hätte das Debakel rund um Minibambini schon 2013 verhindern können – und müssen. Daher sei die Stadt seiner Sicht nach auch für den Millionenschaden mitverantwortlich.
Klage über "mehrere Millionen Euro"
Aktuell gehe es um 132.000 Euro. Wie die "Krone" berichtet, bereitet Erler aber auch schon eine Klage über "mehrere Millionen Euro" gegen die Stadt vor. Er ist als Masseverwalter dazu verpflichtet, aus der Konkursmasse das maximale Ergebnisse rauszuholen, sonst könnte er selbst auch geklagt werden.
Erler hat gemeinsam mit seiner Kanzleipartnerin und Ehefrau insgesamt 24 Gigabyte an Mailverkehr auf dem Computer der Minibambini-Chefin Vesna J. durchforstet. Dabei stießen sie unter anderem auf Gesprächstermine auf Verlangen der MA 10. Die Behörde meinte, man könne sich keine "weitere Skandale und Medienveröffentlichungen" leisten.
Behörde sieht keinen Grund für Konsequenzen
Die Stadt muss nun vor Gericht beantworten, ob man Vesna J. mit diesen E-Mails unter Druck setzen oder vielleicht sogar warnen wollte. Des weiteren musste sich die Stadt für die eindeutigen Scheinrechnungen und deren jahrelange Erstattung rechtfertigen.
Für Kurt Burger, stellvertretenden Leiter der MA 10, ist ein Kontrollversagen weiterhin ausgeschloßen. Auch de Verdacht, dass es um Korruption gehe, weißt er gegenüber der "Krone" auf Schärfste zurück. Man sehe daher in der Behörde auch keine Gründe für personelle Konsequenzen. Burger ist jedenfalls beim nächsten Verhandlungstermin als Zeuge geladen.
Ex-Chefin immer noch untergetaucht
Zusätzlich zu den anderen Verfahren beschäftigt die Justiz vor allem jenes Verfahren gegen die ehemalige Chefin Vesna J. und fünf weitere Beschuldigte aus ihrem Umfeld. Ihnen drohen wegen Schwarzarbeit, Urkundenfälschung und schwerer betrügerischer Krida bis zu zehn Jahre Haft. Eine Entscheidung dürfte aber noch dauern, J. soll nach wie vor in Serbien untergetaucht sein.
Die Wiener Volkspartei fordert, dass die MA 10 neu aufgestellt werden muss. Man habe ein Prüfersuchen an den Stadtrechnungshof gestellt, um weitere Einblicke zu bekommen. Auch die FPÖ Wien fordert Konsequenzen bei der MA 10 und den Verantwortlichen der SPÖ. Man müsse aufklären, wer über die Vorgänge informiert war und diesen "Skandal zugedeckt" habe, heißt es von der FPÖ.