Wien
Kiga-Skandal: "Minibambini" nach Förderstopp nun pleite
Luxus-Autos und Scheinfirmen: Nach dem Fördergeld-Skandal wurde über den Kindergarten "Minibambini" in Wien nun ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Nach dem Förderstopp der Stadt Wien schlitterte der Kindergarten "Minibambini" in Wien nun wie erwartet in die Pleite. Ein Konkursverfahren wurde über den Antrag eines Gläubigers am Handelsgericht Wien eröffnet. "Die Eröffnung des Konkursverfahrens kommt nicht überraschend, da die drohende Zahlungsunfähigkeit bereits durch mehrere Medienberichte in den letzten Wochen kolportiert wurde“, so Jürgen Gebauer vom Kreditschutzverband 1870. Weder die Höhe der Verbindlichkeiten noch die Anzahl der betroffenen Gläubiger sind derzeit bekannt. Gläubiger können ihre Insolvenzforderungen bis 27. April 2023 anmelden.
Konstruktion mit Scheinfirmen
Bargeldzahlungen in Millionenhöhe, Luxusautos für Familienmitglieder und sogeannte "In-Sich-Geschäfte": Nach den Vorwürfen des Stadtrechnungshofs im Jänner ordnete Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) eine Sonderprüfung für den Kiga-Betreiber "Minibambini" an. Die Prüfern deckten angeblich Konstruktionen mit Scheinfirmen auf. Die Stadt drehte dem Kindergarten-Verein den Geldhahn zu. "Es wird eine hohe Rückforderung in der Höhe von mehreren Hunderttausend Euro geben", so Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos). Er rechnete bereits mit einer Insolvenz des verdächtigen Kiga-Betreibers.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Alle Informationen wurden der Staatsanwaltschaft Wien übergeben, die Ermittlungen laufen weiter. "Es gibt Hinweise auf betrügerische Absichten", so Wiederkehr. "Über strafbare Handlungen entscheiden aber die Gerichte." Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Kindergarten-Verein "Minibambini" will laut einem Sprecher von einer Insolvenz nichts wissen…