Spiele-Test
"Call of the Wild: The Angler" – Virtuelle Angler-Oase
"Call of the Wild" verbinden viele Zocker mit dem Jagd-Game "The Hunter". Deutlich entspannter spielt sich aber "The Angler", nun mit neuen Inhalten.
"Call of the Wild: The Angler" für PC, PlayStation 4 und 5 sowie Xbox Series X|S erweitert das erfolgreiche Jagderlebnis von "Call of the Wild: The Hunter" um eine entspannende und zugleich herausfordernde Angelerfahrung. Das Spiel bietet eine atemberaubende Naturkulisse, eine Vielzahl an Fischarten und eine tiefgründige Mechanik, die sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Anglern Spaß bereitet. Doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass das Spiel auch einige Schwächen aufweist. Zuerst zu ihnen, bevor wir auf die neuen Inhalte genauer eingehen.
Die Simulation "The Angler" ist bereits im Jahr 2022 erschienen und versetzt uns in die Golden Ridge Reserve – die Spielwelt ist liebevoll gestaltet und bietet eine große Vielfalt an Angelplätzen. Die Wechsel der Jahreszeiten und das dynamische Wetter sorgen für eine lebendige Atmosphäre, die Grafik ist gut, manchmal beinahe fotorealistisch. Ein Manko ist allerdings: Die einzelnen Angelplätze sind oft weit voneinander entfernt, was zu längeren Laufwegen oder Fahrten mit dem Boot führt. Das ist realistisch, aber zieht sich manchmal sehr.
Ein Spiel für Sim-Experten mit einem Multiplayer-Modus
Das Angeln selbst überzeugt zum größten Teil. Die Auswahl an Fischarten ist groß und bietet eine gute Abwechslung, jede Art hat ihre eigenen Vorlieben und erfordert eine angepasste Taktik. Die Angelmechanik ist zudem gut umgesetzt und bietet eine gewisse Herausforderung. Das Auswerfen, die Wahl des richtigen Köders und das Einholen des Fisches erfordern Geschick und Geduld, schnell loslegen und den Fang des Jahres machen kann man hier nicht. Das Gameplay kann nach einiger Zeit etwas eintönig werden, richtet sich an Sim-Experten.
Das Spiel bietet eine Vielzahl an Ruten, Rollen, Ködern und Zubehör. Die Möglichkeiten zur Anpassung sind jedoch begrenzt – nicht nur bei der Ausrüstung, auch der eigene Charakter kann nur eher oberflächlich individualisiert werden. Überraschend hat das Game übrigens einen Multiplayer-Modus zu bieten – mit bis zu elf Freunden kann man gemeinsam am Steg stehen und die Rute auswerfen oder durch die Spielwelt streifen. Das sorgt für eine lebendigere Atmosphäre, es fehlt jedoch eine direkte Kommunikationsmöglichkeit zwischen den Spielern.
Neue Erweiterung bügelt auch gleich einige Mängel aus
Technisch schlichen sich im Basisspiel Probleme ein, die zum Glück mittlerweile längst behoben sind. Die Grafik ist weiter beeindruckend und die Naturkulisse ist detailreich gestaltet, die Performance ist in der Regel stabil. Zuvor kam es in bestimmten Situationen wie bei vielen Fischen im Wasser dazu, dass Ruckler auftraten. Alles kein Thema mehr, denn mit der neuen Erweiterung "Japan Reserve" gibt es nicht nur eine neue Umgebung und neue Tierarten, sondern auch ein noch weiter verfeinertes Gameplay nun fast ohne technische Auffälligkeiten.
Spieler können nun die atemberaubende Landschaft Japans erkunden, die noch besser als die bereits wunderschöne nordamerikanische Karte des Hauptspiels aussieht. Die Erweiterung führt Spieler in den Kamuibetsu National Park auf Hokkaido, wo sie wiederum eine einzigartige Flora und Fauna sowie eine Vielzahl neuer Fischarten erwartet, darunter natürlich auch Koi-Karpfen, aber auch Besonderheiten wie Flkusskrebse, japanische Huchen oder Ketalachs. bei so vielen Möglichkeiten dürfen dann natürlich auch spezielle Ruten und Köder nicht fehlen.
Die Erweiterung weiß mit einigen netten Details zu gefallen
Die Erweiterung weiß aber auch mit den kleinen Details zu gefallen – so stößt man beim Herumlaufen auf eine Einheimische, die einen kleinen Laden in der Nähe des Gewässers betreibt und lernt sogar etwas über ihre Familiengeschichte und ihren Mann, der als Postbote arbeitet. Das Duo ist es auch, das in humoristischer Weise eine neue Story-Kampagne einführt. Eine echte Handlung hat die zwar nicht zu bieten und die Aufträge wiederholen sich – an den Zielort gehen und eine Fischart fangen –, etwas Abwechslung bringt das Ganze aber ins Spiel.
Vor Japan hat das Game übrigens bereits Norwegen, Südafrika und Spanien als neue Gebiete eingeführt. Sorgen muss man sich als Spieler also kaum machen, dass es nicht laufend neue Inhalte gibt. Preislich geht das Ganze übrigens nicht allzu sehr ins Geld: Das Hauptspiel gibt es bereits für unter 15 Euro, die neue Erweiterung für unter zehn Euro. Auf Steam etwa können sich Interessierte verschiedene Bundles holen, entweder Hauptspiel mit allen erschienenen Inhalten um knapp 42 Euro oder nur alle Erweiterungen zusätzlich zum Basisspiel um 23 Euro.
"Call of the Wild: The Angler" – Virtuelle Angler-Oase
Call of the Wild: The Angler ist ein gelungenes Spiel für alle, die gerne angeln und die Natur genießen. Die atemberaubende Grafik, die vielfältigen Fischarten und die tiefgründige Mechanik bieten ein authentisches Angelerlebnis. Allerdings leidet das Spiel unter einigen Schwächen wie den langen Laufwegen oder dem auf Dauer eintönigen Gameplay – beides stört allerdings nur, wenn man nicht ein möglichst authentisches Simulations-Erlebnis haben will. Wer stressfrei entspannen will, freut sich über unterschiedliche Gewässer, Fischarten und Ausrüstungen.
Was uns zum neuen Inhalt "Japan Reserve" bringt. Mit der Erweiterung "Japan Reserve" wird das Spiel um eine weitere faszinierende Region erweitert und bietet Spielern noch mehr Abwechslung und Herausforderung. Spieler können außerdem eine neue Hauptstory erleben, die in die Geschichte des Kamuibetsu National Parks eintaucht – was die Fans der Simulation aber vor allem jubeln lässt, ist die technische Verbesserung des Games. Ruckler kommen so gut wie gar nicht mehr vor, Laufwege wurden attraktiver und die Grafik noch beeindruckender.
Auf den Punkt gebracht
- "Call of the Wild: The Angler" bietet eine entspannende und zugleich herausfordernde Angelerfahrung in einer atemberaubenden Naturkulisse
- Trotz einiger Schwächen wie langen Laufwegen und eintönigem Gameplay überzeugt das Spiel durch seine Vielfalt an Fischarten und die gut umgesetzte Angelmechanik, während die neue Erweiterung "Japan Reserve" zusätzliche Inhalte und technische Verbesserungen bringt