2:5 nach 2:0

BVB-Trainer wehrt sich gegen "Vercoacht"-Vorwurf

2:0 führte Borussia Dortmund am dritten Champions-League-Spieltag bei Real Madrid. Am Ende setzte es eine ernüchternde 2:5-Niederlage.

Sport Heute
BVB-Trainer wehrt sich gegen "Vercoacht"-Vorwurf
Borussia-Dortmund-Coach Nuri Sahin.
Imago Images

Nuri Sahins Krawatte saß auch nach dem Abpfiff so perfekt wie vor dem Anpfiff - aber seine Mannschaft war im Fußball-Tempel von Madrid 45 Minuten lang ganz gehörig zerrupft worden. "Du kannst nicht besser in die Halbzeit gehen als wir mit dem 2:0", sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem am Schlusspfiff des ernüchternden Duells bei Real nachdenklich: "Die beiden Gegentore, die wir am Ende bekommen, sind Wahnsinn. Wir haben uns zu sehr hinten reindrücken lassen."

Sahin musste sich nach der ersten BVB-Niederlage im dritten Champions-League-Spiel Fragen zu seinen frühen Umstellungen gefallen lassen. In der 55. Minute hatte er den ersten offensiven Außenbahnspieler ausgewechselt, Jamie Gittens, in der 64. Minute den zweiten, Donyell Malen – beide Dortmunder Torschützen. Er brachte den Sechser Pascal Groß und Innenverteidiger Waldemar Anton, "um die Außen dicht zu bekommen, um das Rausrücken zu erleichtern", wie er im Interview mit "Prime Video" erklärte. Vergeblich: Der BVB wurde von Real und besonders vom unwiderstehlichen Linksaußen Vinicius Junior (drei Tore) überrannt.

Sahin wehrt sich

"Das hat mit der Umstellung natürlich nicht funktioniert", räumte Sahin ein, "aber das lag nicht am Systemwechsel, wir hatten keinen Zugriff. Das war nicht gut“, wehrte sich der Dortmunder Trainer gegen Vorwürfe, er habe mit den Umstellungen das Spiel "vercoacht". Ob es am fehlenden Mut nach einer bärenstarken ersten Halbzeit gelegen habe, "weiß ich nicht, das will ich nicht unterschreiben". ÖFB-Ass Marcel Sabitzer spielte derweil durch, durfte auch auf seiner Lieblingsposition in der Mittelfeld-Zentrale ran.

Auch Mittelfeldspieler Felix Nmecha, vor der Pause ganz stark, aber beim Stand von 2:2 ausgewechselt (76.), war frustriert. "Wir hatten zwar Kontrolle, haben aber in der zweiten Halbzeit nicht mehr das gleiche Gesicht gezeigt", monierte er. "Wir haben aufgehört, einfach weiterzuspielen. Bei Real weiß man dann: Die hauen zu Hause alles rein."

BVB-Berater Matthias Sammer sah den Zerfall in der zweiten Halbzeit mit Grausen: "Wir sollten lernen, viel mehr nicht-messbare Faktoren auf dem Platz zu zeigen, anstatt alles gläsern und berechenbar zu machen. Das ärgert mich ein bisschen", sagte er. Das wollte er aber nicht allein auf den BVB bezogen wissen.

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    Der BVB hat nach der ersten Niederlage der "Königsklassen"-Saison Platz eins der gemeinsamen Tabelle der 36 Mannschaften eingebüßt, rutschte mit sechs Punkten aus drei Spielen auf Rang fünf ab. Aston Villa, bisher noch makellos, ist aktuell Tabellen-Erster.

    red
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