Welt

Busfahrer lässt 42 Rentner einfach an Autobahn stehen

Eine Fahrt nach Deutschland endete für eine Reisegruppe abrupt. Der erschöpfte Bus-Chauffeur setzte sich in ein Auto eines Kollegen und brauste davon.

20 Minuten
Mitten auf der A8 war plötzlich Schluss. (Symbolbild)
Mitten auf der A8 war plötzlich Schluss. (Symbolbild)
Getty Images

42 Senioren aus dem deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt verbrachten fünf Tage in den Schweizer und französischen Alpen. Am Donnerstag begann ihre Rückreise, die sich jedoch zu einer äußerst unangenehmen Erfahrung entwickelte, wie "Bild" schreibt.

Bereits die Abfahrt am Donnerstagmorgen vom Genfersee habe für Verwunderung gesorgt. Im Bus sei nur ein einziger Fahrer gesessen, der die rund 1.000 Kilometer lange Strecke allein bewältigen sollte.

Neuer Fahrer taucht nicht auf

Die Vorschriften besagen, dass Busfahrer ihre Lenkzeiten auf höchstens neun Stunden pro Tag begrenzen müssen. Laut den Aussagen der Fahrgäste steuerte der Fahrer während der Reise nur Raststätten an, die keine Restaurants oder Geschäfte hatten.

Doch auf einmal endete die Fahrt abrupt. Gegen 18 Uhr hielt der Bus etwa in der Mitte der Strecke auf dem Parkplatz Gerlinger Höhe an der A81 bei Stuttgart an. Ein Reisender berichtet: "Dort sollte eigentlich ein neuer Fahrer den Dienst übernehmen, aber er war nicht vor Ort."

Horst Igel, ein Rentner, der sich ebenfalls im Bus befunden hat, erinnert sich daran, dass der Fahrer einen befreundeten Kollegen anrief, der bereit war einzuspringen und bereits auf dem Weg zum Parkplatz war. Allerdings hat der Chef des Busunternehmens die Erlaubnis verweigert, dass ein Fremder den Bus übernimmt.

Busunternehmen will Fahrtenschreiber entfernen lassen

Stattdessen forderte der Busunternehmer seinen Fahrer auf, die Aufzeichnungen aus dem Fahrtenschreiber zu entfernen und einfach weiterzufahren, so die "Bild" weiter. Der Fahrer habe sich jedoch geweigert, wie ein weiterer Passagier berichtet.

Gegen 19 Uhr sei der erschöpfte Busfahrer in das Auto seines angerufenen Kollegen gestiegen. Igel berichtet: "Danach ist der Fahrer einfach weggefahren, und wir blieben hier zurück." Die hungrige Gruppe Reisender wartete stundenlang im Regen. Einige von ihnen versuchten, im Bus zu schlafen.

Rettungskräfte versorgen die Rentner

Schliesslich, gegen 22 Uhr, entschieden sich die gestrandeten Rentner dazu, die Polizei zu rufen. Die Polizei koordinierte die Ankunft des Roten Kreuzes. "Die Rettungskräfte versorgten die älteren Menschen mit Bananen, Getränken und Müsliriegeln", berichtete Polizeisprecherin Yvonne Schächtele gegenüber "Bild". Da der Fahrer den Schlüssel im Bus gelassen habe, habe das Fahrzeug sichergestellt werden können.

Erst nach Mitternacht habe das Busunternehmen endlich Taxis geschickt, um die gestrandeten Rentner zum Bahnhof in Stuttgart zu befördern. Von dort aus setzten sie ihre Heimreise nach Sachsen-Anhalt mit dem Zug fort. Die Kosten für diese Reise mussten sie eigenen Angaben zufolge selbst tragen. Das Busunternehmen habe bisher keine Stellung beziehen wollen.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS
    An der Unterhaltung teilnehmen