Selbstoptimierung vor Konsum

Busen, Po & Co: Ausgaben für Schönheits-OPs explodieren

Laut Marktforschern haben sich die Ausgaben etwa für Lip-Fillers, Lifting und Botox-Behandlungen in zehn Jahren beinahe verdreifacht.

Team Wirtschaft
Busen, Po & Co: Ausgaben für Schönheits-OPs explodieren
Zu groß, zu klein, zu was auch immer – Schönheits-OPs gehören mittlerweile zum guten Ton.
Getty Images

Mehr Fun und Selbstoptimierung, weniger Shopping – eine Studie zeigt: Hochgerechnet auf die Bevölkerung werden mittlerweile 68 Euro pro Jahr und Kopf für Schönheits-Eingriffe ausgegeben. Das sind 172 Prozent (!) bzw. 43 Euro mehr als 2014. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von RegioData Research in einer aktuellen Analyse.

Auch Peckerl boomen

Auch für Tattoos machen wir aktuell bereits mehr als doppelt so viel locker, als noch vor zehn Jahren. Tatsächlich gibt jeder von uns hochgerechnet im Schnitt mittlerweile 17 Euro im Jahr (+113 Prozent) für Schmetterling-Peckerl, Kompass, Anker, Rose oder in die Haut gestochenes Geburtsdatum aus. Im Vergleich: 2014 waren es acht Euro.

"Corona-Hunde" treiben Ausgaben für Tiere hoch

Parallel sind die Ausgaben für Haustiere explodiert – und zwar um 169 Prozent auf jetzt 159 Euro. Ausschlaggebend dafür sind vor allem die sogenannten "Corona-Hunde", also der Trend zum Vierbeiner während der Covid-Pandemie.

Zocker führen die Hitparade an

Das größte Plus in Prozent legten In-Game-Käufe hin. Die haben sich innerhalb von einem Jahrzehnt auf 61 Euro (2014: 7 Euro) nahezu verneunfacht. Bei Fahrrädern waren es +415 Prozent. Der Grund hier – der Umstieg auf die deutlich teureren E-Bikes.

Klassischer Handel verliert

Klassische Konsumprodukte – von Mode bis hin Einrichtung – haben hingegen seit 2014 an Bedeutung verloren. So sind etwa die Ausgaben für Schuhe seit 2014 gerade einmal um 18 Prozent gestiegen. Bekleidung schlägt mit +13 Prozent, Elektro mit +9 Prozent zu Buche. Bei Möbeln sind es sogar nur +3 Prozent. Schlusslicht in der Hitparade: Bücher mit ±0 Prozent.

Wohnen als größte Ausgabengruppe

Auch erhoben hat RegioData Research die Veränderung bei den größten Ausgabengruppen. Das meiste Geld fließt demnach mit 4.666 Euro bzw. +46 Prozent ins Wohnen (ohne Heizkosten). Dahinter folgen Verkehr mit 3.315 Euro (Veränderung zu 2014: +17 Prozent) und, an dritter Stelle, Ernährung ohne Gastronomie mit 3.144 Euro bzw. +32 Prozent.

Kräftig zugelegt haben wenig überraschend die Kosten für Haushaltsenergie. Mussten wir 2014 dafür pro Kopf erst 880 Euro veranschlagen, sind es jetzt bereits 1.396 Euro – ein Plus von 59 Prozent. Auf Rekordkurs befinden sich mit 1.515 Euro (2014: 973 Euro) zudem die Ausgaben für Restaurants und Cafés.

Kaufkraft seit 2014 kaum gestiegen

Aktuell hat jeder von uns, auch das zeigt die Untersuchung von RegioData Research, durchschnittlich 27.075 Euro pro Jahr zur Verfügung – verglichen mit 19.970 Euro vor zehn Jahren. Die sieht nach deutlich mehr aus. Aufgrund der allgemeinen Teuerung (Inflation) von 33 Prozent in diesem Zeitraum steht uns allerdings unterm Strich gerade einmal drei Prozent mehr Geld zur Verfügung als 2014.

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    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Ausgaben für Schönheitsoperationen und Tattoos haben in den letzten zehn Jahren stark zugenommen, wobei die Ausgaben für Schönheits-Eingriffe um 172 Prozent und für Tattoos um 113 Prozent gestiegen sind
    • Parallel dazu sind auch die Ausgaben für Haustiere und In-Game-Käufe erheblich gestiegen, während klassische Konsumprodukte wie Mode und Möbel an Bedeutung verloren haben
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