Österreich
Bürgermeister von Pölla zeigte sich selbst an
Kurioser Krimi im Waldviertel: Der Ortschef von Pölla (Zwettl) erstattet Selbstanzeige wegen des Verdachtes Amtsmissbrauches.
Eine anonyme Flut an Vorwürfen, eine Selbstanzeige von Bürgermeister Günther Kröpfl (VP), Ermittlungen der Polizei sowie ein laufendes Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Krems sind die Zutaten für einen ungewöhnlichen Krimi im Waldviertel.
Konkret geht es um einen Handymasten am Silo des Ortschefs und ein Bauprojekt bzw. Bauverfahren sowie andere Vorwürfe. Der Kremser Staatsanwalt Franz Hütter: "Es gibt Erhebungen seit Jänner 2018. Und zwar wegen des Verdachts des Amtsmissbrauches und Verleumdung."
Das sagt Ortschef
Auf "Heute"-Nachfrage meinte Günther Kröpfl: "Ich habe rund 30 anonyme Schreiben erhalten. Da geht es um Vorwürfe gegen die Gemeinde oder gegen meine Person. Auch an den Gemeinderat wurde Ende März ein Schreiben geschickt (Anm.: Inhalt Handymast), dieses aber nicht behandelt. Um alle Unklarheiten auszuräumen und endlich dahinterzukommen, wer hinter diesen Schreiben steckt, habe ich schließlich Selbstanzeige erstattet und zugleich eine Verleumdungsanzeige gemacht. Denn ich habe nur einen Verdacht."
Gemeinderat Pölla
VP: 11 Sitze
SP: 2 Sitze
Liste: 2 Sitze
Günther Kröpfl (52) ist seit 2000 für die VP im Gemeinderat, war dann rund zehn Jahre Vizebürgermeister, ist seit 2015 Ortschef, für ihn gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung.
(Lie)