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Bunt, bunter, Guardians of the Galaxy, Vol. 2

Die "Guardians of the Galaxy" starten in ihr zweites Kinoabenteuer!

Heute Redaktion
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Ist es sinnvoll, Filme als "Standalones" (Einzelwerke) zu beurteilen, die niemals als solche gedacht waren? Schließlich pickt man sich auch keinen einzelnen Song aus einem Mixtape heraus und bewertet ihn unabhängig von dem größeren Gefüge, in dem er platziert wurde...

"Guardians of the Galaxy, Vol. 2" ist Teil gleich zweier großer Kompilationen: Der eigenen Reihe und des erweiterten Filmuniversums von Marvel. Der Mixtape-Vergleich passt hier besonders gut, spielt das veraltete Audio-Medium in den "Guardians"-Streifen doch eine entscheidende Rolle. (Übrigens der umwerfendste Spezialeffekt des Sequels: Die Kassetten werden auch nach 30 Jahren im All nicht kaputt.)

Familienbande

"Guardians of the Galaxy" punktete 2014 mit einer der gelungensten Origin Storys der Comic Movie Ära. Über die Herkunft der einzelnen Mitglieder der chaotischen Superheldentruppe wurde gerade genug verraten, um der kunterbunten, humorvollen Weltrettungshandlung nicht in die Quere zu kommen. An zwei der angedeuteten Herkunftshinweise knüpft nun die Fortsetzung an. Peter Quill aka Star-Lord (Chris Pratt) lernt seinen mysteriösen Alien-Vater (Kurt Russell), kennen, der sich als lebender Planet herausstellt. Und die Töchter des Superbösewichts Thanos - Gamora (Zoe Saldana) und Nebula (Karen Gillan) - dürfen ihre komplizierte Familiengeschichte aufarbeiten.

Aber alles der Reihe nach. Die Guardians beschützen für eine goldhäutige Alien-Sippe wertvolle Superbatterien. Als Rocket (im O-Ton von Bradley Cooper gesprochen) ein paar davon in die eigene Tasche steckt, schicken ihnen ihre Auftraggeber eine ganze Armada hinterher. Nur durch das überraschende Auftauchen von Ego entgehen Star-Lord und Co. dem sicheren Tod. Voller Freude, seinen verlorenen Sohn wiedergefunden zu haben, lädt der Außerirdische die Truppe auf seinen Planeten ein. Dort wartet die eine oder andere, nicht nur angenehme Überraschung...

Mehr Hintergrund

Dafür, dass es sich bei "Guardians of the Galaxy, Vol. 2" praktisch um eine zweite, weiterführende Origin Story handelt, ist der Film erstaunlich kurzweilig geraten. Anfangs wirken die Zoten der Guardians zwar noch etwas bemüht, und die Sequelmaschinerie läuft gewohnt unrund; mit jedem exotischen Alien, Gaststar und gut getimten Gag, wächst und gedeiht das Comic Movie allerdings, bis am Ende wieder klar ist, warum das junge Franchise unter den Marvel-Verfilmungen einen so hohen Stellenwert einnimmt. Familientauglich und doch voller drastischer Actionszenen, grell aber nie blendend und mit wahrlich überraschenden Pointen bietet "Vol. 2" großes Entertainment.

Zugleich verwundert die Wahl des Themas etwas. Auf einem Mixtape hätte man mit dem zweiten Song eher beschleunigt als (mit einer Familiengeschichte) abgebremst. Dass der Film dann doch noch auf die "Es geht um's ganze Universum"-Schiene abbiegt, wirkt wie ein billiger Kniff. Oder eine geniale Finte. Als Standalone ist die Fortsetzung absolut gelungen. Wie sich der Film in den gesamten "Guardians"- und "Marvel"-Fluss einreiht, muss aber erst abgewartet werden.

"Guardians of the Galaxy, Vol. 2" startet am 27. April 2017 in den österreichischen Kinos.

(lfd)