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Bundespräsident rechnet mit eigener Partei ab

Weil sie keine Verhandlungen mit Merkel will: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nennt SPD Drückeberger.

Heute Redaktion
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Der Tag des Polit-Bebens in Deutschland. Erst scheitern die Verhandlungen von CDU, CSU, FDP und Grünen über eine '"Jamaika"-Koalition. Dann sagt die SPD "Nein" zu neuen Verhandlungen über eine Große Koalition. Europas größte Volkswirtschaft steht vor einem Scherbenhaufen.

Das ärgert offenbar auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er kommt aus der SPD, ist einer der Vorgänger von Martin Schulz an der Parteispitze - und geht mit seiner eigenen Fraktion hart ins Gericht. So deutlich wie selten ein Bundespräsident vor ihm.

Die Abrechnung

Heute, Montag, um 14.30 Uhr trat er vor die Presse. Vorab hatte er mit Angela Merkel, aber auch den Spitzen der anderen Parteien Gespräche geführt.

Ins Mikro sagte er dann, deutlich verärgert: Man könne den Auftrag zur Regierungsbildung nicht einfach so an den Wähler zurückgeben. Alle Parteien sollten nun noch einmal innehalten und ihre Position überdenken. Er erwarte von allen Seiten Gesprächsbereitschaft, um eine Regierungsbildung doch noch möglich zu machen. „Wer sich um politische Verantwortung bewirbt, darf sich nicht drücken, wenn er sie in den Händen hält".

Eine Ohrfeige für seine eigene Partei. Ein Bundespräsident, der ihr Drückebergerei vorwirft. Das sitzt. (red)