Bundesliga-Klub hält an umstrittener Torhymne fest

Im Jahr 2001 wurde der Hit "L´amour toujours" des italienischen DJ Gigi D´Agostino zu einem Hit. 23 Jahre später sorgt der Song für große Aufregung. Denn in Videos, die auf der deutschen Insel Sylt aufgenommen wurden, ist zu sehen, wie zur Melodie dieses Liedes ausländerfeindliche Parolen gegrölt wurden. Vergleichbare Fälle gab es auch in Kärnten und Niederösterreich, die Ermittlungen laufen. Radiostationen entschieden sich deshalb, den Song vorerst nicht mehr zu spielen, auch beim Münchner Oktoberfest wird "L´amour toujours" nicht mehr zu hören sein.

Mittlerweile reagierte auch der europäische Fußballverband UEFA. Denn eigentlich sollte der Klassiker bei Toren der österreichischen Nationalmannschaft auch bei der EM in Deutschland durch die Stadien dröhnen. Der Fußballverband verbot dies allerdings. "Der ÖFB steht ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration und engagiert sich für ein wertschätzendes Miteinander in allen Bereichen der Gesellschaft. Nach den jüngsten Vorfällen um die missbräuchliche Verwendung wird der Song bei ÖFB-Länderspielen nicht gespielt", erklärte der Verband am Freitag. Nun wird ein neuer Song gesucht.

Altach hält an Hymne fest

"L´amour toujours" hört man auch immer wieder in der österreichischen Bundesliga. Nämlich dann, wenn der Vorarlberger Verein Altach in der heimischen Cashpoint Arena einen Treffer erzielt. In der abgelaufenen Saison war das beim Tabellen-Zehnten immerhin 14 Mal der Fall.

Doch die Altacher wollen vorerst ihre Torhymne nicht ändern, wie der Pressesprecher des Vereins gegenüber dem "ORF" meinte. "Ich glaube, D´Agostino kann ja nichts dafür, dass sein Lied missbraucht wird. Letztendlich möchten wir solchen Menschen und solchen Ideologien nicht die Macht geben, die sie vielleicht gerne hätten, uns den Torjubel wegzunehmen", so der Altach-Pressesprecher. "Seit ich denken kann, hat der SCR Altach diesen Torjubel und ist mit ganz vielen schönen Momenten verbunden", erklärte der Altach-Vertreter weiter.