Kärnten

Bundesland gehackt, jetzt landen Reisepässe im Netz

Nach dem großangelegten Hackerangriff auf das Bundesland Kärnten sollen nun allerhand persönliche Daten von Bürgern im Netz landen.

Leo Stempfl
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Nach dem Hackerangriff auf Kärnten sollen über fünf Gigabyte an sensiblen Daten der Bürger im Netz gelandet sein.
Nach dem Hackerangriff auf Kärnten sollen über fünf Gigabyte an sensiblen Daten der Bürger im Netz gelandet sein.
"Heute"-Montage: Getty Images/iStockphoto

Lei- Leider kein Scherz: Ein großangelegter Hackerangriff auf das Bundesland Kärnten legte die komplette Stadtverwaltung und sämtliche Bezirkshauptmannschaften lahm. Ende Mai musste man in den Notbetrieb übergehen, nicht einmal die Telefone funktionierten. Besonders bitter: Sozialleistungen konnten deswegen auch nicht ausgezahlt werden. Für die Gehälter der Landesbediensteten fand man hingegen eine Lösung.

Die Organisation "Black Cat" forderte Länderangaben zufolge fünf Millionen US-Dollar in Bitcoin, um die Systeme wieder freizugeben. Kärnten entschied sich für einen anderen Weg: Man isolierte die betroffenen Server einfach und machte sich an die Wiederherstellung eines früheren Stands. Ob Daten abgeflossen sind, konnte man bis zuletzt nicht sagen.

Land Kärnten im Notbetrieb – Hacker fordern 5 Millionen >>

Weitere Angriffe angedroht

So auch bei einem weiteren Update am Freitagnachmittag. Landes-Sprecher Gerd Kurath berichtet, dass die Hacker ein Ultimatum stellten: Entweder man zahle das "Lösegeld", oder es wird weitere Angriffe geben. Gegenüber der "Krone" konnte Kurath nicht bestätigen, dass Daten abgeflossen sind: "Unsere IT-Experten prüfen das gerade. Derzeit sind wir am gleichen Stand wie in den letzten Tagen."

Ebenfalls am Freitag wurde dem Land und mehreren Medien dann allerdings ein Link zugespielt, der böses erahnen lässt. 5,6 Gigabyte an Daten wurden auf einem Server hochgeladen, die Ordner tragen Titel wie "VISA Alle Daten", "Impfungen" oder "Reisepässe". Und wie "5min.at" und "Futurezone" berichten, soll es sich dabei tatsächlich um Fotos von Reisepässen, Corona-Tests, Visa, politische Positionspapiere, Korrespondenzen und Bankomat-Karten handeln.

Kinder-Reisepässe im Netz

"Wenn Sie elektronischen Kontakt zum Land Kärnten hatten, ist die Chance groß, dass übermittelte Daten in den nächsten Tagen publik werden. Insgesamt handelt es sich um 250 GB von denen zur Zeit 5,6 GB geleaked wurden", ergänzt der Sicherheitsforscher Sebastian Bicchi auf Twitter.

Besonders pikant: Laut "5min.at" sollen auch Passausschnitte von Kindern im Netz gelandet sein. "Ich denke, dass Part 2 bald veröffentlicht werden wird", mutmaßt dort ein weiterer IT-Experte. Das Lösegeld zu zahlen kommt für das Land trotzdem nicht in Frage.

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