Steiermark

Bundesland blüht täglich vier Stunden Blackout

Die Steiermark rüstet sich für einen Strommangel, im Ernstfall wird das Bundesland zonenweise vom Netz genommen.

Clemens Pilz
Die Steiermark wird im Ernstfall nach Zonen vom Netz genommen (Symbolgrafik)
Die Steiermark wird im Ernstfall nach Zonen vom Netz genommen (Symbolgrafik)
Midjourney

Sollte es zum Fall der Fälle kommen, so müssen sich die Steirer auf täglich vier Stunden ohne Strom einstellen – dies geht laut "Kleiner Zeitung" aus der Schubladenverordnung des Landes hervor. Wenn der Strom knapp wird, so der Plan, geht in der Steiermark Zone für Zone das Licht aus und wieder an.

Konkret sind sechs Zonen definiert, die sich an den Standorten der Umspannwerke orientieren. Die Energienetze Steiermark GmbH würde den Strom im Kreis lenken. So wird gespart und jeder in der Steiermark wäre verlässlich 20 Stunden am Tag am Netz.

Stromknappheit im Jänner und Februar?

Die Wahrscheinlichkeit für eine Stromknappheit sei derzeit gering, heißt es vom Katastrophenschutz. Im Jänner und Februar sei aber eine sogenannte Dunkelflaute nicht auszuschließen. Dabei kommen Dunkelheit und Windstille zusammen. Meist passiert das im Winter, und zwar, wenn sich über Europa ein stabiles Hochdruckgebiet mit Kaltluft aus Nordosten aufbaut und Nebel bringt. Strom, der durch Sonne und Wind gewonnen wird, fällt fast ganz weg. Dazu kommt weniger Strom aus Wasserkraft, die Wasserstände in den Flüssen und Seen sind niedrig, der Sommer war trocken.

Importe und Gaskraftwerke müssten Dunkelflaute abfedern

In diesem Fall müssten Gaskraftwerke oder Importe den Bedarf decken. Jedoch ist Russland ein unsicherer Lieferant und auch Frankreich wackelt, denn dort sind 25 Atomkraftwerke in Revision. Also müsste man den Strom lenken – damit es keinen großen Blackout gibt. Dass dieser Fall tatsächlich eintritt, ist laut Insidern "unwahrscheinlich": Das Lenken wäre "Ultima Ratio". Zuerst würde der Bund etwa Haushalte oder Industrie zum Sparen aufrufen oder Thermen und Co. verbieten.