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Buhlschaft – "Meine Weiblichkeit wird mir abgesprochen"
Die Salzburger Festspiele stehen an und Thema Nr.1 ist - Was tragen die denn für Gewand? Ebenso, Verena Altenberger sticht hervor mit ihrer Schur.
Am 17 Juli ist es soweit. Die Salzburger Festspiele öffnen ihre Toren. Wie "Heute" bereits berichtete, wurden die beliebten Rollen der Buhlschaft und Jedermann neu besetzt. Nachfolger von Tobias Moretti ist der vielseitig begabte Lars Eidinger bekannt aus Film und Fernsehen.
An seiner Seite, in der Rolle der Buhlschaft, ist Film- und TV-Star Verena Altenberger. Die 33-Jährige Salzburgerin ergatterte bereits einen Kurzauftritt in einem der "Mission Impossible" Filme. Doch diesmal sind es nicht die schauspielerischen Leistungen welche im Vordergrund stehen, sondern was die Darsteller am Körper tragen, und Verenas Frisur.
Die Kostüme wurden akribisch durchdacht
Zwischen 6.000 und 7.000 Stunden wurde an den Kostümen gearbeitet, um zu zeigen - Wir gehen mit der Zeit! "Wir nehmen etwas von der Vergangenheit mit und schauen in die Zukunft", erläutert Schauspielchefin Bettina Hering. Das Ensemble trägt genderfluide Outfits, stilistisch irgendwo zwischen Renaissance, Barock und 21.Jahrhundert. Verena Altenberger wird hierbei einen Hosenanzug mit fliegendem Umhang tragen.
Man möchte meinen, dass die Haarpracht der 33-Jährigen nahezu perfekt oder fast durchdacht für diese Rolle besetzt wurde, denn Verena trägt einen flotten Kurzhaarschnitt. Dabei hat hier das eine mit dem anderen nichts am Hut. Für eine Filmrolle, in welcher sie eine Krebs Patientin spielt, rasierte sich die Neo-Buhlschaft Schauspielerin nämlich den Kopf.
Altenberger über ihre "Schur"
Im "Ö3 Frühstück bei mir"-Interview mit Barbara Stöckl erzählt Altenberger, dass sie sich durchaus auch manchmal unwohl damit gefühlt hat. Jedoch sieht sie ihr Unwohlsein aus einer privilegierten Position heraus, da sie in der Gesellschaft als "normativ schön" (der Norm entsprechend) angesehen wird, wie sie selbst sagt. "Eine andere Frau, die vielleicht diesem normativen Schönheitsideal, das es ja leider noch gibt, nicht so entspricht, die würde ganz andere Kommentare bekommen".
„"Ach das ist eine Frau!"“
Die Mehrheit ihrer Social-Media-Fans bekennen sich durchwegs positiv zu ihrer Schur. Doch auf Twitter teilte die 33-Jährige auch ganz andere Kommentare. "Ach das ist eine Frau!", darauf antwortet ein User: "Dem Vornamen nach zu urteilen...Ja!", ein anderer: "Hab auch 2 Mal schauen müssen". Diese teilt die Salzburgerin und twittert: "Bisher wurde ich von Männern eher auf sexuell-übergriffige Weise beleidigt. Seit ich die Haare sehr kurz trage, habe ich mit einem neuen Phänomen umzugehen: Meine Weiblichkeit wird mir abgesprochen. Gesendet aus dem Jahr 2021".
In einem Interview mit "Krone" sagt sie zu diesem Thema noch: "Ich war erstaunt, dass es offensichtlich 2021 noch immer ein feministischer radikaler Akt ist, sich die Haare abzuschneiden. Es war nicht als radikaler Akt gedacht, aber ich bin überrascht, dass wir offensichtlich immer noch so beschränkt sind".