Wien
Ludwig: "Noch drei Menschen in Lebensgefahr"
Bürgermeister Michael Ludwig wird um 15 Uhr eine Pressekonferenz abhalten. "Heute" berichtet ab 15 Uhr an dieser Stelle live.
Wien steht unter Schock. Nach dem verheerenden Terror-Anschlag, bei dem nach aktuellem Kenntnisstand sechs Personen ihr Leben verloren (fünf Zivilisten und der getötete Attentäter), wird der Bürgermeister der Stadt, Michael Ludwig, um 15 Uhr eine Erklärung abgeben.
Innenminister Karl Nehammer spricht von vier Opfern und 22 Verletzten. Inklusive des Täters verloren also fünf Personen bei dem Anschlag das Leben. Außerdem gehen die Behörden derzeit davon aus, dass es keinen zweiten Schützen gegeben habe.
Ludwig am Wort
"Das Jahr 2020 ist für die Menschen in dieser Stadt ein sehr schwieriges Jahr". Man sei durch das Jahr der Coronakrise gut gekommen, schlägt Ludwig die Brücke vom letzten Tag vor dem Lockdown zur mörderischen Attacke, die sich am Montagabend in Wien zugetragen hat,
"Vier Menschen haben bei diesem Terrorakt ihr Leben verloren". Eine Kellnerin und drei Personen in ihrer Freizeit. "Mein Mitgefühl gehört vor allen Dingen den Angehörigen und den Verletzten". Laut Ludwig seien es 24 Personen. Die Zahlen würden divergieren, weil zunächst nicht alle Verletzungen dem Terrorakt zugerechnet werden.
Aktuell befinden sich noch drei Personen in Lebensgefahr. Am Morgen seien es noch sieben gewesen. Bei vier Patienten habe sich der Zustand bislang also stabilisiert. 13 Personen konnten mitterweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Ludwig dankt allen Beteiligten, die die Infrastruktur in der Stadt am Laufen gehalten haben, neben den Einsatzkräften auch etwa den Bediensteten der Wiener Linien. Es sei nicht klar gewesen, ob Personen ein öffentliches Verkehrsmittel benützen würden um weitere Morde zu begehen. Die Versehung des Dienstes sei daher "keine Selbstverständigkeit" gewesen.
Ludwig beschwört Zusammenhalt
In weiterer Folge zählte Ludwig weitere Terrorakte in Wien auf. Von OPEC bis zur Briefbombe an Bürgermeister Helmut Zilk. "Ich erwähne das deshalb, weil der Schmerz tief sitzt in dieser Stadt. Aber wir als Menschen der Stadt Wien zeigen, dass wir uns nicht abbringen lassen von unserer Demokratie und dem was wir jeden Tag so stolz leben". Daher sei er optimistisch, dass man nicht vom Miteinander abgehe, das man in der Stadt lebe - über Partei- und Religionsgrenzen hinweg.
"Ich kann versichern, dass wir viele Institutionen personell aufgestockt haben", damit Bürger der Stadt dieses Trauma überwinden können, spricht der Stadtchef etwa den Psychosozialen Dienst an.
Auch in der Hochphase des Einsatzes habe die Wiener Berufsrettung noch immer eine Reserve von 15 Einsatzfahrzeugen gehabt. Für Mittwoch kündigte er eine Sondersitzung an, in der mit allen Parteien gesprochen werden soll. Es wird zu keiner Destabilisierung kommen.
Alle Storys und Infos zum Anschlag in Wien
So kam IS-Terrorist zu Munition für Sturmgewehr
IS-Attentäter wurde in Österreich vorzeitig aus der Haft entlassen
Wiens dunkelste Nacht in Bildern
Kündigte der Attentäter die Tat auf Instagram an?
Sie werden als "Helden von Wien" gefeiert
Kanzler verspricht: "Werden Täter jagen"
So gingen der/die Attentäter von Wien vor
Täter-Wohnung gesprengt, Festnahmen
Drei Tage Staatstrauer zum Gedenken der Opfer
Einkaufszentren sperren wegen Terrorgefahr zu
Kellnerin im Dienst bei Anschlag in Wien getötet