Vietnam
Bub (6) irrte fünf Tage allein durch den Dschungel
Glückliches Ende einer kindlichen Odyssee: Ein Bub, der sich im Wald verirrt hatte, wurde unversehrt aufgefunden. Er war allerdings total entkräftet.
Als Bauern in der Provinz Yen Bai im Nordwesten Vietnams in einem Zimtfeld Unkraut jäteten, hörten sie aus einem nahen Wald das Weinen eines Kindes. Als sie dem Geräusch nachgingen, fanden sie einen kleinen Bub, der hilflos in Maniok-Büschen saß. Der Kleine war so fertig, dass er nicht mehr alleine aufstehen konnte: "Er sagte: 'Ich bin so müde, ich kann nicht aufstehen. Bitte tragt mich'", berichtet Farmer Ly Van Nang.
Beim Kind handelte es sich um Dang Tien Lam, den seine Familie und die Behörden fünf Tage lang gesucht hatten. Der kleine Dang hatte mit seinen neun Geschwistern an einem Bach gespielt, als er sich von den anderen Kindern entfernte und prompt den Rückweg nicht mehr fand. Danach irrte er tagelang durch den Wald. Gegen den Durst trank er Wasser aus einem Bach, seinen Hunger stillte er mit Blättern und Beeren.
Stück Kuchen
Nachdem er gefunden worden war, durfte er sich zuerst mit einem Stück Kuchen stärken. Seine Shorts und sein rotes T-Shirt waren komplett verdreckt. "Je weiter er ging, desto weniger wusste er, wo er ist", berichtet Van Nang. Gefunden wurde er schließlich rund sechs Kilometer vom Ort seines Verschwindens entfernt. An die 150 Personen, darunter Polizisten, Soldaten und Freiwillige, hatten nach Dang gesucht. Dass er schließlich lebend und unverletzt gefunden wurde, bezeichnet die Polizei als Wunder.