Strafantrag ist fertig
Bub (5) starb, während seine Mama (36) spazieren war
Fürchterliches Drama in Linz: Ein Bub stürzte aus einem Fenster in den Tod, während seine Mutter und ihr Partner spazieren waren.
Es war ein unfassbares Drama, das sich am Nachmittag des 2. März bei einem Wohnhaus in der Linzer Innenstadt (Industriezeile an der Ecke mit der Schiffbaustraße) abgespielt hat. Gegen 16.30 Uhr fand eine Passantin einen kleinen Buben auf dem Asphalt vor einem Wohnhaus liegen. Regungslos. Sofort rief die Zeugin die Rettung, die Ambulanz war kurze Zeit später vor Ort.
Unter ständigen Wiederbelebungsversuchen wurde der 5-Jährige vom Notarztteam ins Linzer Kepler Klinikum gebracht, auch dort versuchten Ärzte weiter, das Leben des Kleinen zu retten. Vergebens. Laut Auskunft der Mediziner dürfte der Bub beim Sturz ein Polytrauma erlitten haben, die Verletzungen waren zu schwer.
Noch während der Einsatz lief, kamen die Mutter (36) des Buben und deren Lebensgefährte (39) zum Wohnhaus, erfuhren dort die schreckliche Nachricht. Die beiden standen so unter Schock, dass sie selbst vom Kriseninterventionsteam betreut werden mussten. Sie konnten erst nach Tagen überhaupt befragt werden.
Aus Formalgründen wurden gleich zu Beginn Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Wie nun am Donnerstag bekannt wurde, wird die Staatsanwaltschaft Anklage erheben, die Mutter und ihr Lebensgefährte müssen im Juli wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Fotos vom Unfallort im März
Eine Stunde lang spazieren
Der Grund: Die beiden waren laut Erhebungen der Behörden eine Stunde lang nicht in der Wohnung. "Sie sind spazieren gegangen", so Ulrike Breiteneder von der Staatsanwaltschaft Linz zu "Heute". Als die beiden die Wohnung im vierten Stock verließen, schlief das Kind in seinem Zimmer. In dem Raum waren laut Erhebungen der Polizei zwei Fenster. Eines davon konnte man abschließen, das machte die Mutter auch. Auch die Türe verschlossen die beiden, damit der Bub nicht in die Wohnung konnte. Aber es gab auch ein kleineres Fenster im Zimmer, das man zwar verschließen, aber nicht absperren konnte. Dieses wurde für das Kind zur Todesfalle. Der Bub wachte offenbar auf, erreichte das Fenster, öffnete es und stürzte ab.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 5-jähriger Bub stürzte aus einem Fenster in den Tod, während seine Mutter und ihr Partner spazieren waren
- Trotz Wiederbelebungsversuchen konnte sein Leben nicht gerettet werden
- Die Staatsanwaltschaft wird Anklage erheben, da die Eltern eine Stunde lang nicht in der Wohnung waren, als das Kind alleine war und aus dem Fenster stürzte