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Bub (13) war Kopf einer Terrorgruppe im Netz

Heute Redaktion
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Die estische Polizei konnte einen 13-Jährigen als "Terror-Kopf" ausmachen.
Die estische Polizei konnte einen 13-Jährigen als "Terror-Kopf" ausmachen.
Bild: picturedesk.com/APA - Symbolbild

Die terroristische Organisation Feuerkrieg Division beschäftigt weltweit die Ermittler. Nun hat die estnische Polizei einen Schüler identifiziert, der als Kopf der rechtsextremen Formation gilt.

Er nannte sich "Commander" und präsentierte sich im Internet als Anführer der Feuerkrieg Division (FKD). Nun hat die Polizei in Estland seine Festnahme kommuniziert, wie die Zeitung "Eesti Ekspress" berichtet. Die Person hinter der rechtsterroristischen Organisation ist laut Polizeiangaben ein 13-jähriger Bub.

70 Personen aus 15 Ländern gehörten der Feuerkrieg Division an. Der Minderjährige aus Estland war an der Gründung im Oktober 2018 mitbeteiligt. Die Gruppierung verbreitete ihr rechtsextremes Gedankengut in den sozialen Medien und via Messengerdienst Telegram. Dem "Spiegel" liegen Inhalte von internen Chats vor. "Wir haben keine Angst vorm Tod und wir töten jeden, der sich uns in den Weg stellt", schrieb FKD etwa im Oktober. Rechte Terroristen bezeichnet die Organisation als "Heilige".

Teenager ist zu jung für Prozess

Der Schüler war für die Rekrutierung neuer Mitglieder zuständig. "Mich pisst an, dass sich tatsächlich so viele Idioten bei uns melden anstatt Menschen von Qualität", schrieb der 13-Jährige seinen FKD-Kollegen. Im Netz verbreitete er Bombenbau-Anleitungen, schrieb, dass er sich einen Anschlag in London wünsche und machte den Vorschlag, zum "100. Geburtstag" der NSDAP militärische Trainingscamps durchzuführen.

Da der Gefasste noch keine 14 Jahre alt ist, kann er in Estland nicht strafrechtlich verfolgt werden. "In diesen Fällen müssen andere rechtliche Maßnahmen greifen, um das Kind vor sich selbst und andere vor einer vermuteten Gefahr zu schützen", sagte ein Sprecher der estnischen Polizei gegenüber dem "Spiegel". Sein Alter sei auch der Grund, wieso er zurzeit nicht in Haft sei.

Anführer lebte im Keller der Eltern

Weltweit beschäftigen FKD-Mitglieder die Behörden, so auch die deutsche Zelle, deren Anführer im Februar verhaftet wurde. Die deutsche Terrorabwehr spürte den Mann, der im Internet unter dem Namen "Heydrich" agierte, Anfang des Jahres auf. Der 22-Jährige lebte im Keller seines Elternhauses in einem kleinen Dorf in Bayern.

Der Gefasste ist laut Ermittlern der Prototyp eines neuen Rechtsterroristen, den die Behörden lange unterschätzt hätten. Wie der Attentäter von Halle war der 22-Jährige vor seiner KFD-Mitgliedschaft strafrechtlich nicht auffällig und hatte keine Verbindungen zur Neonazi-Szene.

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