Brutaler Überfall auf Gastwirt: "Geld oder Tod!"

Der Kärntner "Kollerwirt" Tom Soete (60) ist noch immer geschockt: Der Gastronom aus Tanzenberg wurde am 11. August um 3.30 Uhr früh in der Wohnung oberhalb seines Wirtshauses überfallen. Die zwei Täter drangen in das Haus ein, schlugen ihn mit einem Hammer auf den Kopf und drohten ihm mit dem Umbringen: "Das war so brutal. Das kann man sich nicht vorstellen. Es war wie im falschen Film", erzählt Soete im Gespräch mit "Heute".

Die Unbekannten drangen mit einer Leiter in das Haus ein. Diese hatten die Männer vermutlich schon Tage zuvor von den Nachbarn gestohlen. Zum Zeitpunkt des Eindringens befand sich der Gastwirt allein in der Toilette im ersten Stock. Soete hörte Lärm, einen Moment später standen bereits zwei mit Sturmhauben maskierte Männer mit Brechstange und Vorschlaghammer vor ihm. Die maskierten Männer forderten Geld. "Alles andere hat die nicht interessiert", erzählt der 60-Jährige. Der gebürtige Belgier versuchte erst noch, sich zu verteidigen, aber die Männer schlugen sofort mit dem Vorschlaghammer auf ihn ein.

Nachdem der Wirt gegenüber den Unbekannten angegeben hatte, kein Geld zu haben, schlug einer von ihnen erneut auf seinen Kopf ein. Selbst als der Wirt bewusstlos wurde, ließen die Täter nicht locker: "Sie haben mir Wasser ins Gesicht gespritzt, damit ich wieder aufwache." Dieses Mal drohten die Männer: "Geld oder Tod!". Aus Angst um sein Leben verriet Soete schließlich, wo sich der Safe befand. Danach fesselten die zwei Unbekannten den Gastwirt an Händen und Füßen.

Die Räuber rissen den Kleintresor samt Inhalt aus der Verankerung und flüchteten mit der Beute – es handelt sich um eine beträchtliche Summe. Nach einiger Zeit konnte sich der Wirt selbst von den Fesseln befreien: "Die haben mein Handy weggeworfen. Am Computer habe ich Freunde kontaktiert. Die haben die Polizei alarmiert." Das Handy hatte die Polizei später in der Wiese vor der Gastwirtschaft gefunden.

Soete wurde mit Verletzungen von der Rettung in das Klinikum Klagenfurt gebracht. Der 60-Jährige hatte Glück im Unglück: Eine Platzwunde musste genäht werden, die Befürchtung einer Hirnblutung bestätigte sich jedoch nicht: "Mein Auge ist zu und blau, wie nach einem Boxkampf." Der Gastronom ist dennoch froh, noch sehen zu können. "Mir gehts den Umständen entsprechend gut", meint der Wahl-Kärntner, der sein Gasthaus mittlerweile wieder geöffnet hat.

Beamte des Landeskriminalamtes Kärnten ermitteln auf Hochtouren. Es wird nach zwei Männern im Alter von ungefähr 30 Jahren gesucht. Beide sollen circa 180 cm groß sein und eine sportliche Statur haben. Laut Soete dürfte es sich bei den Tätern um Profis handeln.