Wirtschaft

"Brutale Wirkung" – Ex-Kanzler hat Schock-Prognose

Österreichs ehemaliger Bundeskanzler Christian Kern zeichnet eine düstere Prognose für die weitere Entwicklung bei den Energiepreisen.

Tobias Kurakin
Christian Kern hat eine weitere Schock-Prognose.
Christian Kern hat eine weitere Schock-Prognose.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Christian Kern tritt mit zunehmender Energiekrise verstärkt in die Öffentlichkeit. Der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler hat nun eine weitere schlechte Nachricht für die Bevölkerung bezüglich der Preise für Strom und Gas.

Preise steigen weiter

"Heute sind die Preise im Großhandel für Strom nochmal um 13 Prozent auf 630 €/MWh gestiegen. Gas ähnlich", so Kern auf Twitter. Der Ex-Politiker spricht zudem von einem "Verelendungsvorgang, der in spätestens 6 Monaten seine brutale Wirkung entfaltet".

Laut Kern, der von 2007 bis 2010 Mitglied des Vorstands der Verbund AG war, würde mittlerweile kein Preisdeckel mehr helfen, das Problem zu lösen. Stattdessen bräuchte es nun eine "Radikalreform", die dem "Systemversagen" entgegenwirkt. Kern hat demnach auch klare Lösungsverschläge, wie man das Problem der hohen Energiekosten in den Griff bekommt.

Am Freitag hatte der Ex-Kanzler in der ZIB2 gefordert, dass der Staat in den Markt eingreift. Der Staat solle Gas einkaufen und dann billiger zur Verfügung stellen, um das Merit-Order-Prinzip mit seinem Einheitspreisverfahren, nach welchem das teuerste Kraftwerk den Strompreis für den gesamten Markt bestimmt, auszuhebeln.

"Wenn man das tut, hat man nicht nur einen simplen Deckel, wo man nicht nur Verluste umverteilt, sondern das führt dazu, dass man letztendlich bei der Gaskrafterzeugung, die nur ein Sechstel unserer Stromerzeugung ausmacht, für jeden eingesetzten Euro sechs Euro Ersparnis rauskriegt. Das wäre eine sehr intelligente Regulierung", so Kern.

Zusätzlich dazu spricht sich der ehemalige SPÖ-Vorsitzende auch für eine Gewinnabschöpfung beim Verbund aus. Das Unternehmen jubelte zuletzt über eine Wertsteigerung von 15 Milliarden Euro, die ihnen einfach "in den Schoß gefallen ist". Mit dem Geld, das eingenommen werden könnte, müsse man den Ausbau der Erneuerbaren Energie intensivieren.

Ob Kern aufgrund seiner umtriebigen Tätigkeit als Energie-Experte doch noch ein Comeback in der österreichischen Innenpolitik hinlegt, ist nach wie vor Gegenstand heftiger Diskussionen. Im Interview bei Martin Thür erteilte Kern diesen Gerüchten jedoch erneut eine Absage.

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