Kinder vermisst

Brutale Flut riss Buben (3 und 5) aus Armen des Vaters

Eine plötzliche Flut überraschte eine Familie in Torrent in Spanien. Der Vater überlebte, doch die Söhne gelten seitdem als vermisst.

Brutale Flut riss Buben (3 und 5) aus Armen des Vaters
In der Nähe von Valencia sucht eine Familie verzweifelt nach zwei vermissten Kindern. Sie beklagt fehlende Warnungen und mangelnde Unterstützung der Behörden.
REUTERS

Es war kurz vor halb sieben. Die kleinen Rubén und Izan, zwei Brüder im Alter von drei und fünf Jahren, saßen mit ihrem Vater beim Abendessen. Die Mutter war an dem Abend noch bei der Arbeit, sie ist Kassiererin in einem Supermarkt.

Letzten Dienstagabend erschraken die beiden Buben, als plötzlich der Strom in ihrem Haus ausfiel. Draußen regnete es in Strömen und die Schlucht neben dem Landhaus der Familie in Torrent bei Valencia war bereits überflutet. Der Vater versuchte, seine Söhne zu beruhigen, setzte sich mit ihnen ins Wohnzimmer. Niemand hatte die Familie vor der drohenden Gefahr gewarnt. Seit einer Woche gelten Rubén und Izan nun als vermisst.

Bilder: Viele Tote in gefluteten Valencia-Tiefgaragen vermutet

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    Die Aufräumarbeiten in der Region Valencia nach dem Sintflut-Unwetter Ende Oktober 2024 sind in vollem Gang.
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    IMAGO/Europa Press

    Vater klammerte sich an Baum fest

    An jenem Abend vernahm der Vater "ein lautes Geräusch, als ob alles beben würde". Die Wassermassen hatten die Mauer auf der Rückseite des Hauses eingerissen, Sekunden später schwemmte ein Wasserspeier alle drei Familienmitglieder weg. "Mein Bruder versuchte Rubén und Izan zu heben, aber es gelang ihm nicht und er verlor sie aus den Augen", erzählt der Onkel der Kinder, Iván.

    Der Vater der Kleinen rettete sein Leben, indem er sich an einem Ast, etwa 200 Meter vom Haus entfernt, festhielt. Während der vier endlosen Stunden, die folgten, dachte er sogar darüber nach, aufzugeben – denn er hatte bereits das verloren, was er am meisten liebte: seine Kinder.

    Vater liegt im Spital

    Als die Kräfte der Strömung nachließen, machte er sich verletzt auf die Suche nach den Kleinen. Von den beiden Brüdern fehlte jedoch jede Spur. Die Schnittwunden, die der Mann an seinen Beinen erlitten hatte, haben sich mittlerweile so schwer entzündet, dass der Vater operiert werden musste. Er befindet sich derzeit in einem Spital in Valencia.

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    Die Familie macht den Behörden schwere Vorwürfe: "Bis Samstag hat uns niemand geholfen, kein einziger Polizist, Zivilgardist oder Militärangehöriger kam, um nach meinen Neffen zu suchen", beklagt Iván. Nicht nur das: Am Tag des Unwetters hätte der Katastrophenschutz alle evakuieren sollen. "Meine Neffen wären noch am Leben", meint der Onkel.

    Die Familie sucht nun mit der Unterstützung von Freunden und Freiwilligen nach den Leichen der beiden Kindern. "Niemand wird sie uns zurückgeben, aber bis wir sie finden, werden wir keine Ruhe geben, wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können."

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      Auf den Punkt gebracht

      • Eine plötzliche Flut in Torrent, Spanien, riss die Brüder Rubén (3) und Izan (5) aus den Armen ihres Vaters, der sich selbst retten konnte, aber schwer verletzt wurde
      • Die Familie erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden, da sie keine Unterstützung bei der Suche nach den vermissten Kindern erhielten und kritisiert, dass der Katastrophenschutz nicht rechtzeitig evakuiert hat
      red, 20 Minuten
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