Durch Zufall
Brustkrebs-Impfung – Österreicher erstaunen Medizinwelt
Ein österreichisches Forscherteam erzielte einen spektakulären Erfolg in der Brustkrebs-Bekämpfung – Zufall sei Dank.
Krebs zählt zu den häufigsten Todesarten weltweit. Bei Frauen steht Brustkrebs ganz oben auf der Liste, wenn es um Krebs geht. Wird er früh erkannt (Stichwort Brustkrebsvorsorge!), sieht die Prognose gut aus. Wenn nicht, geht es darum, die Erkrankung am Fortschreiten zu hindern und sie quasi zu einem chronischen, nicht tödlichen Leiden zu machen.
Brustkrebs-Früherkennungsprogramm: www.frueh-erkennen.at/
Erfolg durch Zufall
Durch einen Zufall zeigte sich nun ein durchschlagender Studienerfolg einer Brustkrebs-Impfung. Im Rahmen dieser Studie, die 2012 gestartet wurde, bekamen 400 Probandinnen in einem frühen Brustkrebs-Stadium eine Impfung verabreicht, die den Tumor vor der Operation verkleinern sollte, indem sie sich gegen ein bestimmtes Protein des Tumors richtet.
Doch der erhoffte Erfolg blieb zunächst aus, der Tumor schrumpfte nach der Vakzingabe nicht mehr also ohne. Die Patientinnen wurden nach der sechsmonatigen Behandlung jedoch weiter beobachtet – zum Glück. Denn erst Jahre später zeigte sich die spektakuläre Wirkung der Impfung.
50 Prozent reduziertes Sterberisiko
Jene Probandinnen, die die Impfung erhalten hatten, hatten ein um die Hälfte reduziertes Risiko, an dem Brustkrebs zu versterben. Auch das Risiko, Metastasen zu entwickeln, war halbiert. Das Plus obendrauf: Die Impfung hatte keinerlei Nebenwirkungen für die Patientinnen. "Niemand hat einen Effekt in diesem Ausmaß erwartet, weil wir anfangs überhaupt keine Hinweise darauf hatten, dass das Vakzin überhaupt wirkt", sagte der Studienleiter, Gynäkologe und Onkologe Christian Singer, der das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs am AKH Wien leitet. Warum die Impfung so erfolgreich war, ist jedoch noch unklar. "Hier Erklärungen zu finden, wird das Ziel intensiver Forschung der kommenden Jahre sein." Klar ist, dass der Erfolg nun im Rahmen einer großen Studie mit mehr Patientinnen bestätigt werden muss.