Nun Lokalaugenschein in Wien

"Brücke nicht gesehen" – brisanter Clip zu U4-Surfern

Nach tödlichem U4-Surfer-Unfall: Innenminister Gerhard Karner und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl warnen vor dem gefährlichen Trend.

Christoph Weichsler
"Brücke nicht gesehen" – brisanter Clip zu U4-Surfern
Die Momente vor dem fatalen Unfall in der U4-Station Schönbrunn
Privat

Nach dem tragischen Unfall, bei dem ein 17-jähriger U-Bahn-Surfer ums Leben kam und ein 18-Jähriger weiterhin in Lebensgefahr schwebt, meldeten sich nun Innenminister Gerhard Karner (VP) und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl bei einem Lokalaugenschein in der U6 in Wien-Meidling zu Wort. Beide warnten eindringlich vor den tödlichen Risiken des gefährlichen Trends, betonten die Dringlichkeit neuer Maßnahmen.

"Strafen werden kaum Wirkung zeigen"

"Es ist unmöglich, jede einzelne dieser Aktionen zu verhindern", erklärte Pürstl und machte dabei die begrenzten Eingriffsmöglichkeiten der Behörden deutlich. "Strafen allein werden hier kaum Wirkung zeigen", stellte der Polizeipräsident fest und unterstrich, dass weitere Schritte notwendig seien, um Jugendliche von diesen lebensgefährlichen Mutproben abzuhalten.

U4-Surfer als Koalitionsthema

Innenminister Karner stimmte Pürstl zu und betonte, dass Prävention oberste Priorität habe. "Jetzt ist es am wichtigsten, gefährdete Jugendliche und junge Erwachsene gezielt zu warnen", so Karner. Er sieht es als seine Aufgabe, Maßnahmen zu evaluieren und forderte eine dringende Prüfung der Situation, um künftige Unfälle zu verhindern. Karner stellte klar, dass dieses Thema auch in einer potenziellen neuen Regierungskoalition mit der ÖVP auf den Tisch kommen müsse.

Innenminister Gerhard Karner und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl beraten über Maßnahmen gegen den gefährlichen Trend des U-Bahn-Surfens.
Innenminister Gerhard Karner und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl beraten über Maßnahmen gegen den gefährlichen Trend des U-Bahn-Surfens.
Helmut Graf

Trend mit tödlichen Folgen

Der Unfall vom 29. Oktober in Schönbrunn zeigt, wie gefährlich U-Bahn-Surfen tatsächlich ist. Vier Jugendliche waren in der Station Hütteldorf auf das Dach einer U4-Garnitur geklettert und surften auf dem Zugdach in Richtung Schönbrunn – dort kam es zur Katastrophe. Bei der Einfahrt in die Station krachten zwei Jugendliche gegen eine Fußgängerbrücke, als der Zug mit rund 50 km/h unterwegs war. Der 17-jährige Schüler erlitt tödliche Kopfverletzungen und verstarb im Spital, während sein 18-jähriger Freund derzeit um sein Leben kämpft. Die anderen beiden Jugendlichen, darunter ein erst 13-Jähriger, hatten Glück und kamen mit leichten Verletzungen davon.

"Ein Fehler reicht, um alles zu verlieren"

Ein Video kursiert derzeit auf Social Media, in dem einer der überlebenden Jugendlichen schildert, was in jenen Sekunden passierte: "Meine Freunde standen auf, weil sie zum Ausgang wollten. Sie haben die Brücke nicht gesehen – und dann geschah das Unglück." In dem Clip warnt er eindringlich vor dem lebensgefährlichen Trend des U-Bahn-Surfens: "Ein einziger Fehler reicht aus, um alles zu verlieren!"

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach einem tödlichen Unfall eines 17-jährigen U-Bahn-Surfers und einem schwer verletzten 18-Jährigen warnen Innenminister Gerhard Karner und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl vor den lebensgefährlichen Risiken dieses Trends
    • Sie betonen die Notwendigkeit neuer Maßnahmen und gezielter Prävention, da Strafen allein nicht ausreichen, um Jugendliche von diesen gefährlichen Mutproben abzuhalten
    CW
    Akt.