Österreich
Bruckerin (23) abgezockt: 550 € für Schlüsseldienst
Erste gemeinsame Wohnung, er (26) und sie (23) verdienen noch bescheiden, Türe zu, kein Schlüssel - und der Schlüsseldienst verlangt fürs Aufsperren über 550 Euro.
Zwischen Ärger über sich selbst und den Wucherpreis schwankt Sandra S. (23) aus Bruck: Die 23-Jährige hatte sich mit ihrem Freund (26) am Freitagnachmittag aus der ersten gemeinsamen Wohnung gesperrt. Leichtgläubig rief das Paar den ersten Schlüsseldienst in Bruck an, der via Google vorgeschlagen worden war.
Eine Firma aus dem Ruhrgebiet (!) nahm den Auftrag telefonisch an, in 30 Minuten sollte ein Handwerker da sein. Nach 80 Minuten war schließlich ein Schlüsseldienst-Mitarbeiter da. „Ich wollte stornieren, aber der Mann drohte sofort mit den Anfahrtskosten", so Sandra S. In zehn Minuten war die Sache erledigt, die Türe offen, Rechnung: 550,68 €. Der Freund zahlte per Kreditkarte.
Loch im Budget
„Keine Ahnung wie wir dieses Monat schaffen, wir haben beide noch sehr bescheidende Einkommen. Natürlich waren wir selbst Schuld und haben in diesem Moment einfach nicht nachgedacht", seufzt die Bürokauffrau. „Das Geld ist weg, das ist mir klar und ich will auch nicht, dass man jetzt Geld für uns sammelt. Aber ich will andere vor solch Betrugsfirmen warnen", so das Schlüssel-Opfer zu "Heute".
So schützen Sie sich
Die Arbeiterkammer NÖ warnt eindringlich vor unseriösen Anbietern unter den Aufsperrdiensten. "Immer wieder melden sich Betroffene, die hohe Beträge sofort bezahlt haben. Die Firmen haben ihren Sitz meist im Ausland, die Chance auf Rückerstattung ist praktisch null. Wir raten: Zweitschlüssel bei Angehörigen deponieren und für den Notfall die Telefonnummer der ortansässigen Schlosserei im Handy speichern. Es gibt auch die App "Mein Aufsperrdienst" mit seriösen Unternehmen aus der Umgebung", sagt Präsident Markus Wieser dazu.
(Lie)