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Britischer Geheimdienst schließt Vertrag mit Amazon ab

Um sensible Daten besser zu speichern, hat der britische Geheimdienst mit dem Amazon-Cloud-Dienst einen Vertrag geschlossen. 

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Um sensible Daten besser zu speichern, hat der britische Geheimdienst mit dem Amazon-Cloud-Dienst einen Vertrag geschlossen. (Symbolbild)
Um sensible Daten besser zu speichern, hat der britische Geheimdienst mit dem Amazon-Cloud-Dienst einen Vertrag geschlossen. (Symbolbild)
- / AFP / picturedesk.com

Die britischen Geheimdienste haben einem Medienbericht zufolge einen Vertrag mit dem Amazon-Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS) abgeschlossen. Wie die "Financial Times" am Dienstag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Kreise berichtete, geht es dabei um die Speicherung vertraulicher Daten.

Ziel sei es, die Datenanalyse und künstliche Intelligenz für die Spionage der Geheimdienste GCHQ, MI5 und MI6 sowie für andere Regierungsstellen verstärkt nutzbar zu machen, berichtete die "FT". Dem Bericht zufolge liegt der Vertragswert zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Pfund über die nächsten zehn Jahre.

"Sicherheit garantieren"

In dem Deal federführend ist demnach die Cybersicherheitsbehörde GCHQ. Diese habe einen britischen Cloudanbieter finden wollen, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass keiner von ihnen vergleichbare Fähigkeiten wie AWS vorzuweisen habe. 

 Die Daten sollen dem Bericht zufolge ausschließlich in Großbritannien gespeichert sein. Amazon habe darauf keinen Zugriff, hieß es.

Die britische Regierung wollte sich zu dem Bericht nicht direkt äußern. Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson sagte am Dienstag aber vor Journalisten, im Bereich der nationalen Sicherheit werde bereits "seit Jahrzehnten auf Technologie des Privatsektors zurückgegriffen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten". Es habe "selbstverständlich absolute Priorität, die Sicherheit dieser Technologien zu garantieren", sagte der Sprecher. Überdies würden für geheime Informationen dieselben Schutzmaßnahmen unabhängig vom Anbieter der Technologie gelten.

Enge Verbündete

Der Ex-Chef des Nationalen Cybersicherheitszentrums des GCHQ, Ciaran Martin, sagte der "FT", die Zusammenarbeit werde es den britischen Geheimdiensten ermöglichen, "aus riesigen Datenmengen binnen Minuten Informationen zu erhalten und nicht erst in Wochen oder Monaten".

Der Computersicherheitsexperte der Universität Surrey, Alan Woodward, sagte, er halte es für wahrscheinlich, dass Amazon dem Bau einer eigenen Einrichtung in Großbritannien zugestimmt habe, welche nur den Geheimdiensten zugänglich sei. Er verwies zudem darauf, dass Großbritannien und die USA enge Verbündete seien. 

 Es gehe nicht darum, "Daten im Internet zu haben". Vielmehr handele es sich um eine praktische Entscheidung der Briten.

2013 hatte bereits der US-Geheimdienst CIA einen Clouddaten-Deal mit AWS abgeschlossen. In Europa schrecken indes viele Länder davor zurück, sensible Daten US-Internetkonzernen anzuvertrauen. Die Kooperation Großbritanniens mit Amazon dürfte die Debatte über die Souveränität des Landes über seine strategisch wichtigen Industriezweige neu entfachen. Die britische Regierung hatte zuvor den chinesischen Kommunikationsanbieter Huawei von seinem 5G-Netz ausgeschlossen. Derzeit soll es Pläne geben, den chinesischen Betreiber CGN vom geplanten Atomkraftwerk Sizewell C auszuschließen.

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