Ukraine
Brisante Warnung – das sind Putins nächste Ziele
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat mehr Militärhilfe vom Westen gefordert. Helfe ihm niemand, würde Putin in Europa weiter wüten.
Wolodimir Selenski ruft nach Hilfe und macht düstere Prognosen: "Wenn Sie nicht die Macht haben, den Luftraum (über der Ukraine, Anmerkung) zu schließen, dann geben Sie mir Flugzeuge!" sagte Selenski am Donnerstag. "Wenn wir nicht mehr sind, Gott bewahre, dann werden Lettland, Litauen und Estland die nächsten sein", sagte er und fügte hinzu: "Bis hin zur Berliner Mauer, glauben Sie mir." Zugleich bekräftigte er seine Absicht, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verhandeln.
"Ich muss mit Putin sprechen (...), denn das ist der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden", sagte Selenski. Er sei "offen" und "bereit, alle Fragen" mit Putin zu erörtern. In Polen sind indes nach Angaben des Grenzschutzes seit Beginn des Ukraine-Krieges mehr als 604.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen. Allein am Donnerstag hätten bis zum Nachmittag 56.400 Menschen die Grenze überquert, teilten die polnischen Grenzschützer per Twitter mit.
Kämpfe um AKW-Standort
Ukrainische Soldaten kämpfen nach Angaben des Bürgermeisters mit russischen Soldaten um die Kontrolle der südukrainischen Stadt Enerhodar. Dort befindet sich die größte Atomanlage Europas. Bürgermeister Dmytro Orlow sagte am Donnerstag, die Gefechte gebe es am Stadtrand. Ein großer russischer Konvoi nähere sich der Stadt. Orlow rief Bewohner auf, zu Hause zu bleiben. Ukrainische Medien hatten gemeldet, dass russische Soldaten in der Stadt eingetroffen seien.
Bei einem russischen Angriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Angaben des Notfalldiensts mindestens 22 Zivilisten getötet worden. Russland habe ein Wohngebiet beschossen, wurde am Donnerstag gemeldet. Die Zahl der Opfer könne noch steigen. Rettungskräfte suchten unter Trümmern.