Renée Zellweger (55) schlüpft ab 27. Februar im Kino wieder in ihre ikonische Rolle: Chaotisch geht es in "Bridget Jones 4 – Verrückt nach ihm" noch immer im Leben der liebenswürdig-verschrobenen Tagebuch-Schreiberin zu. Doch fast zehn Jahre nach dem letzten Teil und 24 Jahre nach "Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück", sind die Helden der Buch-Verfilmungen von Helen Fielding deutlich älter und ernster geworden – wie viele der Zuschauer selbst auch.
Die Leichtigkeit der früheren Movies hat sich verflüchtigt, diesmal werden weniger Tränen gelacht, als vergossen. Der Humor kommt in dem Feelgood-Film dennoch nicht zu kurz. Bridget Jones ist inzwischen alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, Billy (9) und Mabel (4), die sie mit ihrer großen Liebe Mark Darcy (Colin Firth) bekommen hat. Spoiler-Alarm: Er wird jedoch nur in Rückblenden zu sehen sein, weil er im Film nicht mehr lebt.
Bridget Jones’ langjähriger On-Off-Flirt Daniel Cleaver (Hugh Grant) ist noch immer Teil ihres Lebens, allerdings nur mehr als echter Freund statt als Affäre. Romantisch wird es trotz anfänglicher Trauer bei der sympathischen Filmheldin dennoch: Als sie den viel jüngeren Roxter (Leo Woodall) kennenlernt, kommt sie endlich zurück ins Leben. Eine Verbindung für die Ewigkeit mag es zwar nicht werden, aber eine wirkungsvolle Kur gegen Einsamkeit und Lustlosigkeit allemal. Und nach "Babygirl" mit Nicole Kidman ist es ein weiterer Kinofilm, in dem sich eine reife Frau einen attraktiven, bedeutend jüngeren Mann zum Lover nimmt.
Relevant für viele Frauen jenseits der 35 ist auch der Spagat zwischen Familie, Karriere und (mangelnder) Liebe, den Bridget Jones nicht mühelos schafft. Auch ihren Weg durch die neue Dating-Realität (Thema Ghosting) bahnt sich Bridget Jones tapfer, als Sinnbild aller Ü-40-Jährigen, die plötzlich wieder Single sind. Und dann bringt ein Schulausflug mit Bio-Lehrer Mister Wallaker (Chiwetel Ejifor) nochmal alles durcheinander...