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Bresnik: "Nadal bester Wettkämpfer von allen Sportlern"
Rafael Nadal schlug Novak Djokovic und greift nach dem 14. Titel in Paris. Günter Bresnik hält Nadal für den "größten Wettkämpfer aller Sportler".
Als Rafael Nadal um 1.15 Uhr den Matchball gegen Novak Djokovic in Paris verwandelte, war ein Großteil der 15.000 Tennisfans am Court Philipp-Chatrier bei nur 13 Grad schon in dicke Decken eingehüllt.
6:2, 4:6, 6:2, 7:6 gewann Nadal das epische Match, das im Mai begann und im Juni endete. Den Matchball verwandelte der 36-Jährige mit einem Rückhand-Winner entlang der Linie. Bezeichnend. Mit Angriffstennis schlug Nadal den ewigen Rivalen zum 29. Mal. Damit lebt sein Traum vom 14. Triumph in Roland Garros.
"Das war erst das Viertelfinale", warnte er. Am Freitag geht es nach zwei Tagen Ruhepause im Halbfinale gegen Alexander Zverev.
Nadal zelebrierte Offensiv-Tennis vom ersten Ball an. Er war nach einer Schwächephase Ende des zweiten Satzes auch körperlich nach 4:12 Stunden der Stärkere. "Das ist einer meiner größten Siege", sagte er. "Ich war von meinem Niveau selbst überrascht."
Nicht nur er. Auch Experten, Fans und Österreichs erfolgreichster Tennis-Trainer. Günter Bresnik, Mentor von Dominic Thiem, tippte vor dem Schlager auf einen "glatten Dreisatz-Sieg von Djokovic". Der Grund: "Ich sah ihn körperlich nicht auf der Höhe von Djokovic." Um 1.15 Uhr freute sich Bresnik mit dem 36-Jährigen. "Für mich ist Nadal von allen Sportlern der größte und beste Wettkämpfer“, sagt Bresnik zu "Heute"
"Rafael war besser, er hat den Sieg verdient. Im vierten Satz hat er gezeigt, was er für ein großartiger Champion ist, mental im Match zu bleiben und das Match mit der Aufholjagd so zu beenden.", meinte Djokovic fair.
Gefragt nach Nadals Fußverletzung begann er dann doch zu sticheln. "Ich habe bei ihm keine Probleme gesehen. Ich bin deshalb auch überhaupt nicht überrascht. Es ist nicht das erste Mal, dass er nur wenige Tage nach einer Verletzung, bei der er kaum laufen kann, wieder 100 Prozent fit ist. Er hat das viele Male in seiner Karriere getan."
Es war im Spätherbst 2021 als Nadal auf Krücken fotografiert wurde. Es folgte eine Wunderheilung. Die Australian Open gewann er mit einer spielerischen und physischen Glanzleistung. Die Siegesserie ging weiter, erst im Finale von Indian Wells unterlag er nach 21 Siegen in Serie Taylor Fritz (USA).
Nadal meldete sich am Tag später verletzt. Ein Riss in der Bauchmuskulatur und Rippengegend sorgte für vier Wochen Pause, die er in seiner Heimat Manacor verbrachte. In Rom beim Aus gegen Denis Shapovalov Mitte Mai konnte er wegen seines Fußes kaum sprinten. Zwei Wochen später ist er in Paris wieder auf Kurs und Top-Favorit.
Nadal helfen aktuell Medikamente gegen die Schmerzen. Es gibt Menschen im Tenniszirkus, die befürchten, dass er noch diese Woche zurücktreten könnte. Dass es nicht gut um Nadals Gesundheit bestellt ist, zeigt die Tatsache, dass er seinen Arzt Angel Ruiz-Cotorro in Paris dabei hat. Eine ungewöhnliche Maßnahme. Ihm vertraut Nadal blind. "Die vergangenen drei Monate waren nicht einfach. Dass ich hier einen Doktor dabei habe, hilft sehr", sagt er.