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Bresnik: "Ich komme aus einem Weiber-Haushalt"

Heute Redaktion
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Günter Bresnik
Günter Bresnik
Bild: GEPA-pictures.com

von Martin Huber - Günter Bresnik ist seit April nicht mehr Trainer von Dominic Thiem. Im "Heute"-Talk spricht er über sein neues Projekt - und die Zukunft im Herren-Tennis.

"Heute": Sie trainieren jetzt Mira Antonitsch, die Tochter von Ex-Profi Alex Antonitsch. Bresnik und Damen-Tennis – passt das?

Bresnik: "Ich habe vier Töchter, zwei Schwestern, eine Frau. Ich komme aus einem Weiber-Haushalt, kann mit Frauen gut. Ob es passt, kann ich nicht sagen, weil ich es nie ernsthaft ausprobiert habe. Klar ist: Die Sportart Tennis ist die gleiche. Ohne Härte wird es im Spitzensport nie gehen."

Was ist das Ziel des Projekts?

"Mira taugt mir als Spielerin, sonst würde ich mich nicht einsetzen. Sie hat mit zwölf bei mir trainiert, dann ging sie weg, wurden Fehler gemacht. Welche weiß ich nicht, ich sah nur das Endprodukt. Hoch in den Top 100 ist drin."

Wie verfolgen Sie die Herren?

"Intensiv. Die US Open schaute ich ab 17 Uhr auf drei Kanälen gleichzeitig – bis in die Nacht."

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    Wer und was fiel ihnen auf?

    "Medvedev. Ich habe Dominic im Februar in Buenos Aires gesagt: 'Blick nicht nur nach vorn auf Djokovic, Nadal, Federer. Schau nach hinten: Der Medvedev kommt.'Da hat er mich ausgelacht. Medvedev ist klug, hat diesen russischen Humor, bewegt sich extrem gut. Die anderen Jungen lassen aus."

    Was meinen Sie damit konkret?

    "Zverev ist ein Totalausfall, Tsitsipas war heuer bei zwei Majors grottenschlecht. Gefährlich wäre Shapovalov, weil er Waffen hat. Er wurde aber die letzten Jahre nicht gut trainiert. Bleibt Kyrgios: Er wird nie eine Saison konstant sein, aber ein, zwei Wochen – das geht."



    Wer hat das größte Potenzial?

    "Dominic Thiem. Er hat technisch keine Schwäche, kann kontrolliert das höchste Tempo spielen. Er war letztes Jahr in New York näher dran an Nadal als heuer Medvedev. Das vergessen viele. Er muss aber sein Niveau abrufen."

    Haben Sie den Bruch verarbeitet?

    "Ich leide nicht, bin aber enttäuscht. Ich muss damit aufhören, mir den Kopf zu zerbrechen."

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