Szene
Bregenzer Festspiele starten mit "Carmen"
Es geht wieder los: "Carmen" bespielt ab 19. Juli die Seebühne der 72. Bregenzer Festspiele in einer magischen Inszenierung von Kasper Holten.
Feurig, leidenschaftlich, begehrt und wild: All das ist Carmen! Georges Bizets mitreißende Oper um die wilde, rauchende und Orakel legende Zigeunerin erobert ab 19. Juli mit einem spektakulären Bühnenbild die Bregenzer Seebühne. Sämtliche der 28 "Carmen"-Vorstellungen" sind bereits ausverkauft. Die Wiener Symphoniker geigen unter der Leitung von Paolo Carignani, Kasper Holten (Intendant des Londoner Royal Opera House) führt Regie.
Die Bühne:
Das imposante Bühnenbild (24 Meter hoch, sieben Mio. Euro teuer!) von Künstlerin Es Devlin zeigt ein überdimensionales Kartenspiel. Die beiden Hände der Kartenlegerin (je 2,5 Tonnen schwer!) dienen unter anderem als Treppenhaus für Darsteller und Stuntleute. Auch die vor der Bühne im Wasser liegenden Karten (59 an der Zahl!) haben einen bewegenden Auftritt: sie sind Teil der Spielfläche. Um die Darsteller vor nassen Füßen zu schützen, kann die tonnenschwere Plattform aus dem Wasser gehoben werden. Denn auch der See selbst spielt bis zum tragischen Ende von Carmen eine wichtige Rolle.
Pyrotechnik und Magie
Für die Zuschauer soll es wirken, als würden die riesigen Spielkarten zum Teil in der Luft schweben. Magisch! Dahinter hat die britische Bühnenbildnerin Es Devlin den Arbeitsbereich der Bühnentechnik sowie der Pyrotechnik angesiedelt, die zusätzlich für feurige Spaktakel beim Spiel auf dem See sorgen wird. Bei Schlechtwetter muss allerdings wegen geringerem Fassungsvermögen auf das Festspielhaus ausgewichen werden.
Zwei junge Damen in Carmens Windschatten
„Ich sehe aus wie Schneekönigin Elsa, nur mit dunklen Haaren", freut sich Efsa, eine der beiden jungen Mädchen, auf ihren ersten Auftritt – die zwei Sängerinnen aus dem Kinderchor geben alternierend den schönen "Heißsporn" in Jugendjahren. Gecastet wurde trotzdem wie bei den Großen, „wir mussten vor Regisseur Kasper Holten weinen, Kartenlegen und tanzen", so die beiden Damen. Dem Regen wurde bei den Proben trotz nasser Flamencokleider (und dem einen oder anderen Ausrutscher) gekonnt die Stirn geboten, nur das Orakeln wird tückisch: Lea „In einer Szene muss ich die Karten in die Luft werfen. Das ist schwer, wenn sie so zusammenkleben!"
Der ORF bringt die Höhepunkte der Bregenzer Festspiele
Der ORF 2 überträgt die „Oper über Schicksal und Besessenheit" am 21.7. (21.20 Uhr). Zusätzlich zeigt der ORF im Rahmen der 72. Bregenzer Festspiele (19. Juli bis 20. August) die feierliche Eröffnung (19. Juli um 10.15 Uhr auf ORF 2, ORF III und 3sat ) live im Fernsehen. "Carmen" und "Moses in Ägypten" werden live, beziehungsweise zeitversetzt gesendet. Weitere Beiträge rund um die Festspiele: "Kulturmontag" (17. Juli, 22.30 Uhr, ORF 2) und "Festspielfrühstück – Künstler zum Kennenlernen" von ORF Radio Vorarlberg.
Das Stück:
In knapp zwei Stunden bringen die Protagonisten Gaelle Arquez in der Rolle der feurigen Carmen, Martin Muchle als eifersüchtiger Don José, Kostas Smoriginas als stolzer Stierkämpfer Escamillo sowie Melissa Petit in der Rolle der mahnenden Micaela ein Opernspektakel über Schicksal und Besessenheit zweier Menschen, die als Außenseiter behandelt werden, deren Wege sich kreuzen und die sich in einer leidenschaftlichen, aber ungesunden Beziehung aneinander klammern, so der Dänische Regisseur.
Infos: Bregenzer Festspiele: 19. Juli bis 20. August (HH)