Wien
"Brandmarkung Ungeimpfter"? Das sagt die WU-Rektorin
Das nun in der WU eingeführte Pickerl für Genesene und Geimpfte sorgt für Wirbel. Die Direktorin argumentiert mit Erleichterungen für Studenten.
An der WU gilt 2,5G (geimpft, genesen, PCR-getestet). Vor den Eingängen zum Hörsaalzentrum und zu den Bibliotheken werden diese Nachweise kontrolliert. Seit Montag verteilt die Uni nun Fast Lane Sticker an Personen mit gültigen Impf- oder Genesungsnachweis – "Heute" berichtete. Während die WU von einer "wesentliche Erleichterung" für die Studierenden spricht, "da sie alles, was sie für die Kontrollen benötigen, direkt auf dem Studierendenausweis haben", kritisiert der Ring Freiheitlicher Studenten diese Aktion. Es sei eine "öffentliche Brandmarkung Ungeimpfter".
Wasserzeichen soll Sticker fälschungssicher machen
"Der Sticker ist mit einem Wasserzeichen versehen und wird ungültig, sobald er abgelöst wird (ähnlich wie Vignette). Die Nachweise werden bei der Ausgabe des Stickers einmalig kontrolliert, jedoch nicht gespeichert. Gültig sind die Sticker für das Wintersemester", schildert WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger. Das Eintritts-Pickerl gilt für das ganze Wintersemester. Und: "Wichtig wäre uns, klarzustellen, dass der Fast Lane Sticker kein Muss ist, sondern es allen Studierenden freisteht, diesen zu holen."
Knapp 90 Prozent der WU-Studierenden seien geimpft. "Wir freuen uns sehr, dass die Durchimpfungsrate so hoch ist und dadurch auch ein weitestgehend normaler Präsenz-Betrieb ermöglicht werden kann. All jenen Studierenden, die noch nicht geimpft sind, raten wir, die Impfstelle an der WU, direkt neben dem Hörsaalzentrum, in Anspruch zu nehmen. Dort können sie sich unkompliziert und ohne Termin impfen lassen", so die WU-Rektorin zu "Heute".
Kontrollen kosten Zeit und viel Geld
Und weiter: "Die Kontrolle von 2,5G verursacht für große Universitäten einen immensen logistischen Aufwand und hohe Kosten, da zusätzliches (Sicherheits-)Personal dafür abgestellt werden muss. Durch den Fast Lane Sticker fällt ein Großteil davon wieder weg", erklärt Hanappi-Egger.