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Austro-Stardirigent fürchtet um Familie in Israel

Der international renommierte Geiger und Dirigent befindet sich derzeit mit seiner Familie in Israel. "Heute" hat mit Julian Rachlin gesprochen.

Newsdesk Heute
Star-Geiger und -Dirigent <strong>Julian Rachlin</strong> befindet sich gerade mit seiner Familie in Jerusalem.
Star-Geiger und -Dirigent Julian Rachlin befindet sich gerade mit seiner Familie in Jerusalem.
picturedesk.com ("Heute"-Collage)

"Es ist wirklich sehr, sehr traurig, wie das alles eskaliert ist. Es war bis gestern Abend noch total ruhig und friedlich. Wir hatten so schöne Konzerte hier, die Eröffnung der Saison, meine ersten Konzerte als Chefdirigent des Jerusalem Symphony Orchestras und jetzt ...", fehlen dem 48-Jährigen noch immer die Worte. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen Eltern befindet sich Julian Rachlin gerade "zwischen Jerusalem und Tel Aviv". 

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    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    REUTERS

    "Es fallen Bomben rechts und links"

    Seit den Morgenstunden verüben militante Palästinenser einen massiven Angriff auf Israel. Nach Angaben der israelischen Armee wurden etwa 2.200 Raketen vom Gazastreifen abgefeuert. "Heute in der Früh wurden wir durch riesige Bombeneinschläge aufgeweckt", erzählt uns der Musiker, als wir ihn in seinem Hotelzimmer erreichen. Es ginge ihm und seiner Familie gut, doch die Lage sei extrem angespannt. Rachlin: "Wir dürfen nicht hinaus, die Straßen sind menschenleer. Es fallen Bomben rechts und links, es heulen Sirenen, es ist ein Ausnahmezustand".

    "Man weiß nicht, wo die Bombe einschlägt"

    Dennoch wirkt der 48-Jährige am Telefon sehr gelassen. Er wäre schon öfters in Kriegsgegenden gewesen und hätte dort gespielt, verrät er, "in Serbien während des Kosovo-Krieges, in Kroatien, in Serbien, ich hab gespielt mit Gasmasken, es ist nicht das erste Mal. Aber wenn man das zum ersten Mal erlebt, ist das kein schönes Gefühl. Man weiß ja nicht, ob die Bombe das nächste Mal nicht zufällig bei dir einschlägt. Sie kann überall einschlagen", so der in Wien aufgewachsene Violinist im "Heute"-Interview.

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      <strong>Julian Rachlin</strong> ist eine der renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Seit mehr als 30 Jahren wird Rachlin als Dirigent, Solist, Kammermusiker, als Produzent und als Künstlerischer Leiter von Festivals auf allen Kontinenten vom Publikum geschätzt und verehrt.
      Julian Rachlin ist eine der renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Seit mehr als 30 Jahren wird Rachlin als Dirigent, Solist, Kammermusiker, als Produzent und als Künstlerischer Leiter von Festivals auf allen Kontinenten vom Publikum geschätzt und verehrt.
      Andreas Tischler / OTS

      Seit etwa 35 Jahren kommt Rachlin regelmäßig als Gast nach Israel. Die Mentalität hier sei einzigartig, schildert er. Das Land sei zwar politisch gespalten, doch die Bevölkerung halte zusammen. "Die Leute hier, was wir in Österreich nicht kennen, sind es gewöhnt, in einem permanenten Gefühl eines Kriegszustandes zu leben. Wenn die Sirenen heulen, gibt es keine Panik. Wenn die Bomben einschlagen, legen sich die Leute auf der Straße auf den Bauch, die Hände vor den Kopf als Schutz gegen die Bombensplitter. Umso mehr feiert man auch hier. Es ist alles etwas extremer als bei uns".

      Eigentlich wollte der 48-Jährige am Montag "mit der ersten Maschine um 6 Uhr" zurück nach Wien fliegen. Ob das möglich sein wird, ist noch völlig unklar.

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