Lage im Libanon eskaliert

Bomben auf Beirut: Israel jagt das Gold der Hisbollah

Bei einem Angriff auf ein Spital der Hisbollah in Beirut hat die israelische Armee laut Bericht Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar gefunden

20 Minuten
Bomben auf Beirut: Israel jagt das Gold der Hisbollah
21. Oktober. Unter dem Sahel-Spital in Beirut soll die Hisbollah laut der israelischen Armee große Mengen Bargeld und Gold gebunkert haben. Der Leiter des Spitals dementiert diese Berichte und hat die libanesische Armee dazu aufgerufen, das Gebiet zu durchsuchen.
Screenshot/Google Maps

Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftangriffen erschüttert worden. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge sollen dabei mehrere Menschen ums Leben gekommen sein. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude zur Evakuierung aufgefordert und greift weiter die Finanzstrukturen der proiranischen Hisbollah in dem Land an.

Die israelische Armee hat ein Video veröffentlicht, dass das unterirdische Versteck des getöteten Hamas-Chef Yahya Sinwar zeigen soll. Es wurden große Mengen Bargeld sichergestellt.
Die israelische Armee hat ein Video veröffentlicht, dass das unterirdische Versteck des getöteten Hamas-Chef Yahya Sinwar zeigen soll. Es wurden große Mengen Bargeld sichergestellt.
IDF

In einem Bunker unter einem Spital im Süden Beiruts habe die vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend. Die Angaben konnten unabhängig nicht geprüft werden. Der Hisbollah solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich neu zu formieren, betonte Israels Armee.

Bei ihren Angriffen im Libanon nimmt die israelische Armee verstärkt Finanzeinrichtungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz ins Visier. Binnen 24 Stunden seien 300 Ziele der Hisbollah getroffen worden, erklärte das Militär. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunkerversteck mit großen Vermögenswerten.

Derweil wird US-Aussenminister Antony Blinken zum Auftakt einer erneuten Reise in den Nahen Osten heute zunächst in Israel mit Regierungschef Benjamin Netanyahu und Staatspräsident Izchak Herzog zusammentreffen. Dort und in weiteren Ländern der Region wolle er "intensive Gespräche" über eine Beendigung des Krieges im Gazastreifen, die Freilassung der israelischen Geiseln und die Linderung des Leidens palästinensischer Zivilisten führen, schrieb Blinken auf der Plattform X. Unterdessen setzt die israelische Armee ihre Kämpfe gegen die Feinde des Landes in Gaza und im Libanon fort.

Israel bezichtigt UN-Helfer im Gazastreifen der Lüge

Außerdem wehrt sich Israel in scharfer Form gegen den von UN-Helfern erhobenen Vorwurf, der jüdische Staat blockiere humanitäre Hilfen für die Zivilisten in dem Küstengebiet. Der Vize-Direktor des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) im Gazastreifen, Sam Rose, hatte dem Sender CNN gesagt, derzeit komme dort "fast nichts" an Hilfe an. "Das ist eine Lüge, Sam Rose, und Sie wissen das", erwiderte die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat auf der Plattform X.

Seit Mai seien 500.000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangt. UNRWA sei bloss unfähig, die Güter zu verteilen, und versuche dies durch die Verbreitung von Unwahrheiten zu vertuschen, erklärte die israelische Behörde. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Israel hat erneut Luftangriffe auf die südlichen Vororte von Beirut durchgeführt, wobei mehrere Menschen ums Leben kamen
    • Gleichzeitig setzt Israel seine Angriffe auf die Finanzstrukturen der Hisbollah fort, während US-Außenminister Antony Blinken intensive Gespräche im Nahen Osten führt, um den Krieg im Gazastreifen zu beenden und humanitäre Hilfe zu erleichtern
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