"Bombardieren" – Polizei-Großeinsatz, Konzert abgesagt

Die Aufregung im beschaulichen St. Florian bei Linz war plötzlich groß. "Was ist los beim Stift? Alles abgesperrt von der Polizei mit Blaulicht?", schrieb eine besorgte Anwohnerin am Freitag in die Facebook-Gruppe "Was ist los in St. Florian". Die Antworten waren nicht gerade beruhigend: "Stiftstrasse gesperrt, Sprengstoffhund ist da, Bombendrohung war im Gästebuch vom Literaturgarten!", klärte ein User auf.

Die Polizei bestätigte den Vorfall später. Eine unbekannte Person habe im Laufe des Freitag eine Drohung in das frei zugängliche Gästebuch geschrieben. "Dieses ist eigentlich dafür gedacht, dass Besucher ihre Impressionen festhalten können", so die Polizei.

Was genau ins Buch geschrieben wurde, wollte die Polizei auf "Heute"-Anfrage aufgrund von laufenden Ermittlungen nicht verraten. Laut "Krone" stand darin, dass "jemand das Konzert bombardieren" werde.

Ein Mitarbeiter habe den Text entdeckt und Alarm geschlagen. Er informierte sofort die Polizei.

Keine gefährlichen Gegenstände gefunden

"Der Literaturgarten wurde durch die Polizei in enger Zusammenarbeit mit dem Stift evakuiert und das für den Abend geplante Konzert abgesagt". Das "VOCAMUS"-Ensemble wäre im Zuge der "St. Florianer Gartenkonzerte" aufgetreten.

Spezialisten der Polizei durchsuchten das gesamte Gelände, es konnten aber keine gefährlichen Gegenstände gefunden werden. "Die Ermittlungen zum unbekannten Täter laufen. Sachdienliche Hinweise werden bei der Polizeiinspektion St. Florian direkt oder bei jeder anderen Polizeiinspektion entgegengenommen", so die Exekutive.

Bernd Schützeneder, ÖVP-Bürgermeister von St. Florian, schrieb ebenfalls auf Facebook am Samstag: "Leider hat ein Eintrag im Gästebuch des Literaturgartens gestern zur Absage bzw. Verschiebung des Gartenkonzertes (in Richtung des Stiftsstadels) geführt. Solche Drohungen muss man ernst nehmen inkl. aller Konsequenzen. Ich war selbst vor Ort und konnte die anwesenden Konzertbesucher/innen und Anrainer/innen über die Sachlage informieren".

Sei Dank gehe an die Polizei "für das rasche Handeln", an das Publikum "für für die Geduld und an den Chor Vocamus für das spontane Ersatzkonzert ohne Noten, Instrumente und Technik."

Seit der Absage des Taylor-Swift-Konzerts aufgrund einer akuten Bedrohung durch einen 19-Jährigen mutmaßlichen IS-Sympathisanten sind die Behörden derzeit besonders vorsichtig.