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Bolsonaro treibt Bergbau im Amazonas-Gebiet voran
Die Abholzung des Amazonas war erst der Anfang. Mit mehreren Erlässen will Brasiliens Präsident Bolsonaro den Goldabbau in der Region erleichtern.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat ein Dekret erlassen, um den Goldabbau im Amazonasgebiet voranzutreiben. Ein damit geschaffenes Programm soll die Weiterentwicklung von Bergbaumethoden vor allem im Amazonasgebiet fördern, wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt der Regierung am Montag hervorging. Mit einem zweiten Dekret soll die Bestrafung von Goldsuchern erschwert werden. "In der Praxis zielen die Dekrete darauf ab, eine räuberische Praxis zu legalisieren, die fortschreitet und die Umwelt zerstört", kommentierte die Umweltorganisation Greenpeace.
Bergbau oft Vorstufe für Besiedelung abgelegener Gebiete
Der Goldabbau ist im Amazonasgebiet weit verbreitet. Der brasilianische Präsident Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Nutzung des Amazonasgebiets und will auch den bisher illegalen Goldabbau in indigenen Gebieten erlauben. Kritiker werfen ihm vor, ein gesellschaftliches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Goldgräber und andere Eindringlinge ermutigt fühlen.
In den Dekreten der Regierung ist von handwerklichem Kleinbergbau die Rede; tatsächlich investieren finanziell starke Unternehmer in die Ausbeutung der indigenen Gebiete mit professionellem Gerät. Der illegale Goldabbau – in Brasilien "garimpo" genannt – steht häufig am Anfang einer Kette, bei der Holzfäller, Viehzüchter und Agrarunternehmer auf die Goldsucher folgen. Die "garimpeiros" schlagen tiefe Schneisen in den Wald, das Quecksilber zur Auslösung des Goldes verschmutzt das Wasser, wodurch Fische und andere Wasserlebewesen sterben.
Amazonas-Abholzung erreicht neuen Rekordwert
Präsident Bolsonaro steht wegen der fortschreitenden Zerstörung des Amazonas seit Langem im Lauffeuer der Kritik. Trotzdem setzt er die Rodung der "grünen Lunge" unseres Planeten unbeirrt fort. Im Vorjahr hat die Abholzung im Amazonas-Gebiet einen neuen Rekordwert erreicht.
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Laut Schätzungen des Nationalen Instituts der Weltraumforschung (INPE) erreichte die Entwaldungsrate 2021 einen Höchststand von 13.253 Quadratkilometer. Das entspricht einem Anstieg von knapp 22 Prozent im Vergleich zu 2020. Und auch 2022 geht die Ausbeutung des Amazonas munter weiter: Allein im Jänner sollen bereits 360 Quadratmeter Regenwald den Bulldozern zum Opfer gefallen sein.