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Boliviens Präsidentin will Morales anklagen
Die bolivianische Übergangspräsidentin Anez will Ex-Präsident Evo Morales wegen Volksverhetzung anklagen, kündigte sie an.
Der nach Protesten zurückgetretene Ex-Präsident von Bolivien, Evo Morales, soll wegen Volksverhetzung angeklagt werden. Zumindest wenn es nach der selbsternannten Übergangspräsidentin Jeanine Anez geht. Ein Haftbefehl werde in Kürze erlassen werden, kündigte sie an.
Morales flüchtete nach seinem Sturz wegen mutmaßlicher Wahlmanipulationen ins Ausland – zunächst nach Mexiko, dann nach Argentinien, wo ihm diese Woche politisches Asyl gewährt wurde. "Er kann jederzeit zurückkommen", sagte Anez vor Journalisten. Er habe das Land auf eigenen Wunsch verlassen.
Angespannte Stimmung, Proteste, Tote
Seit Morales' Rücktritt und Flucht ist die Stimmung im Andenstaat Bolivien angespannt. Auf die Proteste gegen Morales folgten nach dessen Rücktritt Proteste von Indigenen und Morales-Unterstützern. Sie sprechen von einem Militärputsch.
Die rechte Politikerin Jeanine Anez ernannte sich unterdessen zur Interimspräsidentin. Mit einem Evangelium und deutlichen Ansagen gegen die Indigenen und deren traditionellen Glauben zog sie in die Regierung ein.
Bolivianische Sicherheitskräfte haben seitdem bei Protesten bereits mehrere Demonstranten bei Auseinandersetzungen getötet.