Szene
Böhmermann greift Xavier Naidoo an
Jan Böhmermann hat wieder zugeschlagen: In einem neuen Video für seine "Neo Magazin Royale"-Show rechnet der Satiriker mit Xavier Naidoo ab.
Das Video soll der Trailer zum neuen Album der "Hurensöhne Mannheims", wie Böhmermann die "Söhne Mannheims" beleidigend nennt, sein und zeigt den deutschen Satiriker in typischer Naidoo-Kleidung.
Xavier Naidoo wurde immer wieder eine Nähe zum Rechtsextremismus und den Reichsbürgern vorgeworfen, erst kürzlich entfachte eine Diskussion um einen umstrittenen Song auf dem neuen Album der Mannheimer Band: Die Single "Marionetten" ist voll von Verschwörungstheorien. Böhmermann greift diese Debatte nun mit einer bitterbösen Parodie auf.
Das neue Album nennt er etwa "Death to Israel" und kündigt an, es sei "garantiert nicht antisemitisch und hundertprozentig frei von Fremdenfeindlichkeit!"
Auch auf den Anti-Amerikanismus, dessen Förderung dem Sänger nachgesagt wird, spielt Böhmermann an. Die Songtexte hat er umgeschrieben und singt so u.a. "Dieses Land ist keine Republik. Diese Land ist eine GmbH" oder "Alles kann besser werden ohne all die Merkels auf Erden. Alles wir besser werden, wenn endlich die Polit-Bonzen sterben. Alles wird rechter werden, ohne all die Volksfeinde auf Erden."
Zudem heißt es: "Mit Deutschlands bekanntestem Amerika-Kritiker Xavier Naidoo und den Hurensöhnen Mannheims ist jeden Tag Montagsdemo in deinem CD-Player", womit der "Neo Magazin Royale"-Gastgeber auf die wöchentlichen Pegida-Demos in Dresden anspielt.
Geht er zu weit?
Böhmermann ist dafür bekannt - und teils gerade dafür beliebt - sich absolut kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Erst kürzlich gab es deshalb eine Auseinandersetzung mit "Tote Hosen"-Frontmann Campino, mit seinem Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdogan sorgte er weltweit für Aufsehen.
Dem 36-Jährigen wird vorgeworfen, gerne die Grenze zwischen Satire und Beleidigung auszureizen.
Naidoo hat sich noch nicht zu Wort gemeldet. (ek)