Decke abgebaut
Böhler-Spital – ist Demontage schon in vollem Gange?
Montagabend erreichte der Streit um das Böhler-Krankenhaus in Brigittenau seinen vorläufigen Höhepunkt.
Montagabend 22 Uhr. Die Streitigkeiten im AUVA-Traumazentrum gehen wahrlich "durch die Decke". Denn es tauchen sechs Arbeiter ausgestattet mit Leitern und Plänen des Krankenhauses auf und beginnen die Decke abzuhängen. Laut einem Bericht des neuen Portals "NewsFlix" soll sich es auf Nachfrage der Mitarbeiter vor Ort um einen Auftrag des AUVA-Generaldirektors Alexander Bernart höchstpersönlich handeln. Die Stahlträger des Gebäudes sollten überprüft werden.
Schließung oder nicht?
Der Streit über die Schließung des Krankenhauses geht jedenfalls weiter. NewsFlix berichtet von einem 'Kampf jeder gegen jeden'. Erst am Mittwoch vergangener Woche wurde der Belegschaft mitgeteilt, dass ihr Haus für mindestens ein Jahr geschlossen werden soll. Der Grund dafür ist seit 10 Jahren bekannt: Mangelnder Brandschutz. Viele Mitarbeiter zweifeln aber daran, dass das Krankenhaus nach einem Jahr auch wieder geöffnet wird.
Viele Worte nichts dahinter
Informationen an die Mitarbeiter des Böhler-Krankenhauses sind praktisch nicht vorhanden. Auch die Übersiedlung dieser in das AKH und ins Unfallspital Meidling liegen auf dünnem Eis. Die Wut der Mitarbeiter zeigt sich in ihren Kommentaren: "Wir werden verarscht!" und "Bla Bla Bla" gibt es zu hören. Schuld daran möchte jedenfalls keiner sein. Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sprechen von einer misslungenen Kommunikation der AUVA.
Ein Brief vom Rektor
Weitere Kritik bringt auch Markus Müller Rektor der MedUni Wien, denn die Uni stellt das Personal für die 30 Universitätskliniken im AKH, welches aber Quartiergeber für einige Mitarbeiter des Böhler-Teams werden soll. In einem Brief beschwert sich der Rektor, erst am 28. Februar über die Pläne informiert worden zu sein. "Eine Integration sei nicht ohne Weiteres möglich", so der Rektor.
Zukunft steht in den Sternen
Nun scheint es, als wäre alles wieder möglich. Die Ärztekammer will alle derzeitigen Pläne einmal auf Eis legen und fordert einen runden Tisch mit AUVA- Führung, Betriebsrat, Stadt und ärztlicher Leitung des Standorts in der Brigittenau. Bis es zu diesem Treffen kommt, sollten alle Schließungs- und Übersiedlungspläne vorerst gestoppt werden.