Vorarlberg
Bodensee-Fischer verfehlt Wels-Weltrekord nur knapp
Der Vorarlberger Berufsfischer Franz Blum schrammte mit seinem Riesen-Wels um Zentimeter am Weltrekord vorbei.
Franz Blum, Berufsfischer aus Fußach (Bezirk Bregenz) in der Bodenseeregion, scheint in seinem Job erfolgreich zu sein. In den vergangenen Jahren hat er immer wieder riesige Fische aus dem Bodensee gezogen. Auf Facebook präsentierte er letzten Sonntag sein neuestes Prachtstück.
Zufall half mit
220 cm lang und 68 Kilogramm schwer ist der gefangene Wels, der der größte Raubfisch in Europa ist. Mit Können habe der Fang aber nichts zu tun, meint Blum. "Dass ich diesen Fisch gefangen habe, war ein Zufall. Er war in einer Reuse gefangen, denn zu dieser Jahreszeit fängt man sie nur selten", sagt der Fischer gegenüber "Vol.at".
Die Herausforderung dabei sei gewesen, den Fisch ins Boot zu bringen. "Man muss die richtige Sekunde erwischen, wenn der Fisch stillhält", so Blum zu "20 Minuten". Der Wels ist mittlerweile schon verarbeitet. Das Rückenfilet gab es in seinem Restaurant. Den Rest hat der Vorarlberger geräuchert. Auch wenn der Fang bloß ein Zufall war, sei er trotzdem stolz, dass Petri ihm das Glück gegeben habe, dass der Fisch bei ihm ins Netz ging.
Wels noch viel größer als gedacht
Auch wenn der Fisch schon ziemlich groß war, gibt es noch viel größere Welse. Das beweist sein Fang vom vergangenen Jahr. Im Juli 2019 hat er einen 2,45 Meter großen Wels gefangen, der stolze 100 Kilogramm wog, das dachte er jedenfalls. Denn wie sich herausstellte, hat er sich vermessen. Tatsächlich war der Fisch ganze 2,72 Meter lang.
"Das war ein absolutes Highlight", sagte er damals. Das war bisher sein größter Fang in seiner Fischerkarriere. Dem Fischer ist kein größerer Fang im Bodensee bekannt. Somit dürfte er den Rekord für den längsten gefangenen Fisch aus dem Bodensee halten. Der Weltrekord liege seines Wissens bei einer Länge von 2 Metern und 74 Zentimetern.
Rekord-Fisch hängt an der Wand
An seinem Glückstag im letzten Jahr war Blum zuerst allein auf dem See unterwegs. Glücklicherweise kam ihm ein Fischerkollege zu Hilfe. Blum bezweifelte nämlich, dass er den Riesen allein ins Boot hätte ziehen können. Nach der Bergung habe er dann festgestellt, um was für einen "Riesenbrummer" es sich handeln würde.
Was er mit dem Tier anfangen sollte, war Blum nicht von Anfang an klar. Er betreibt in Fußach ein Restaurant, in dem er seine frisch gefangenen Fische aus dem Bodensee anbietet. "Man hätte ihn schon essen können", so Blum. Doch er entschied sich dagegen. Es sei unklar gewesen, wie gut er geschmeckt hätte, da er wahrscheinlich einen hohen Fettanteil gehabt hätte.
Also entschied sich der Fischer, den Wels präparieren zu lassen. Mittlerweile hängt der Fisch an einer Wand in seinem Geschäftslokal. Blum geht davon aus, dass man in der Zukunft noch viel größere Welse im Bodensee fangen kann. "Welse können bis zu 3 Meter lang werden und weit über 100 Kilo wiegen", sagt er. So ein Tier zu fischen, habe bisher noch niemand geschafft.