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"Bodenlos, unwürdig!" TV-Experte geht auf Bayern los

Die Bayern jubeln über die Meisterschaft. Doch tolle Stimmung sieht anders aus - nach Abpfiff folgte das große Rauswurf-Beben.

20 Minuten
Didi Hamann ist stinksauer
Didi Hamann ist stinksauer
IMAGO

In einem denkwürdigen und atemberaubenden Titel-Finish hat der FC Bayern München sich dank Jungstar Jamal Musiala doch noch den elften deutschen Meistertitel in Serie gesichert. Am Ende einer insgesamt verkorksten Saison zitterten sich die Bayern nach einer eigentlich wenig meisterlichen Vorstellung zu einem 2:1 beim 1. FC Köln und profitierten vom 2:2 des Rivalen Borussia Dortmund gegen Mainz 05.

Trotz dieses einen Titels in dieser Saison gibt es beim FC Bayern München personelle Konsequenzen. Der FC Bayern trennt sich nämlich von Vorstandsboss Oliver Kahn, der in Köln schon nicht mehr auf der Tribüne saß (offiziell wegen einer Grippe) – und auch von Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Das berichtet der "Kicker" kurz nach Abpfiff.

Das deutsche Blatt schreibt, dass dies im Rahmen einer kurzfristig einberufenen, außerordentlichen Aufsichtsratssitzung beschlossen worden sei. Genau wie die Nachfolgereglung: So folge Jan-Christian Dreesen, zuletzt Finanzvorstand und stellvertretender CEO, auf Kahn. Offiziell bestätigt hat es der Meister Deutschlands noch nicht. Für Sonntag ist um 11:30 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt.

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    IMAGO/Gruppo LiveMedia

    Der frühere Bayern-Profi Dietmar Hamann hat den FC Bayern für die offenkundig beschlossene Trennung von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic scharf kritisiert. "Das ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten, das ist bodenlos", sagte der frühere Nationalspieler in seiner Funktion als Experte des TV-Senders Sky am Samstag.

    Hamann geht auf Bayern los

    "Das ist unwürdig", sagte Hamann (49) über den Zeitpunkt und die Art und Weise. Wenn der FC Bayern denke, dass es so besser werde, werde er sich "umschauen". Er habe "überhaupt kein Verständnis" für den Vorgang, sagte Hamann. "Das ist dem FC Bayern unwürdig. Sie müssen aufpassen, dass sie sich nicht auseinanderdividieren."

    Der FC Bayern hat eine sehr unruhige Saison hinter sich, in der mit dem teuersten Kader sportliche Erfolge ausblieben. Zeitpunkt, Abwicklung und Kommunikation des vor zwei Monaten vollzogenen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sorgten intern und extern für Debatten. Kahn und Salihamidzic gaben kein gutes Bild ab. Tuchel hatte erst am Freitag angemahnt, dass das Vereinsgelände an der Säbener Straße in München wieder zu einem "Ruhepol" für die Mannschaft werden müsse.

    Der ehemalige Nationaltorhüter und Bayern-Kapitän Kahn war Anfang 2020 zum FC Bayern zurückgekehrt. Er wurde Vorstandsmitglied mit einem Fünfjahresvertrag. Vor zwei Jahren löste er den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ab. Salihamidzic war auch ein erfolgreicher Bayern-Profi. 2017 wurde er überraschend Sportdirektor, drei Jahre später wurde er zum Sportvorstand befördert.