Umstrittener Zugang

Boateng vor Gericht, LASK-Boss mit deutlichen Worten

Wirbel beim LASK. Die Stahlstädter nahmen Ex-Weltmeister Jerome Boateng unter Vertrag. Gegen den Deutschen läuft noch ein Gerichtsverfahren.

Sport Heute
Boateng vor Gericht, LASK-Boss mit deutlichen Worten
LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber und Jerome Boateng.
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Ende Mai unterschrieb der 35-Jährige bei den Oberösterreichern. Ein Engagement, das viel Staub aufwirbelte, schließlich muss sich Boateng zurzeit in einem Gerichtsverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung seiner ehemaligen Lebensgefährtin in München verantworten. Der Weltmeister von 2014 war wegen eines vermeintlichen Angriffs auf seine damalige Freundin in einem gemeinsamen Urlaub im Oktober 2022 zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Allerdings hob das Bayerische Oberste Landesgericht den Schuldspruch im September 2023 wegen Verfahrensfehlern auf, wies den Prozess an das Landgericht München I zurück.

Nun meldete sich erstmals LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber zu Wort und stärkte in den "Oberösterreichischen Nachrichten" dem Fußball-Star demonstrativ den Rücken. "Solange das Gericht keine Strafe ausspricht, die Herrn Boateng die Berufsausübung verunmöglicht, wird er bei uns Fußball spielen und seinem Beruf nachgehen", betonte der Klub-Boss. "Daran werde "nicht gerüttelt", unterstrich Gruber. Nach der Bekanntgabe des Boateng-Wechsels hagelte es Kritik an den Stahlstädtern wegen des laufenden Verfahrens.

"Strafe, die dem Verhalten angemessen ist"

"Sollte sich Jerome an diesem Abend etwas zu Schulden kommen haben lassen, wird das Gericht in München eine Strafe verhängen, die dem Verhalten angemessen ist", betonte der 50-Jährige. Gruber verwies gleichzeitig aber auch darauf, dass bereits im aufgehobenen Verfahren "ausschließlich Geldbußen" verhängt wurden. "In einem Rechtsstaat gilt, dass nur Gerichte über Strafen entscheiden und wenn eine Strafe erfüllt ist, der Lebensweg in der Gesellschaft wieder fortgesetzt werden darf", führte Gruber weiter aus. "Das ist ein Grundrecht und gilt für jeden. Auch für einen Fußballweltmeister", so der LASK-Boss.

Außerdem betonte Gruber, dass sich der Bundesliga-Klub vor der Verpflichtung des 35-Jährigen mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt habe. "Das bisherige Verfahren hat unsere Einschätzung bestätigt, dass es sich um eine Streitigkeit um Unterhalt und das Sorgerecht handelt – das Ganze auf dem Rücken der Kinder. Dass Jerome Boateng seit 2015 das alleinige Sorgerecht hat, sagt für mich sehr viel aus", so der Geschäftsführer der Linzer.

Keine Sponsoren-Abgänge

Trotz des Aufschreis habe es laut Gruber "kein einziges beendetes oder ruhend gestelltes Sponsoring" gegeben, stattdessen seien Fragen aufgekommen, die der Verein "gerne und detailliert" auch beantwortet habe.

Im Prozess sind zuletzt zwei weitere Prozesstage angesetzt worden, ein Urteil wird erst im August erwartet. Die Stahlstädter starten am 3. August mit dem Duell gegen Hartberg in die neue Bundesliga-Meisterschaft, der Saisonauftakt mit der ersten ÖFB-Cup-Runde gegen Union Gurten erfolgt am 26. Juli.

red
Akt.
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