Oberösterreich
Brutale Bluttat – Angeklagter (19) hat seltsamen Wunsch
Er soll eine junge Frau brutal mit einer Schneestange erschlagen haben. Am Donnerstag stand der Angeklagte (19) in Linz vor Gericht.
Der Medienandrang für den Prozess war wie erwartet groß. Um 9.26 Uhr öffnet sich die Tür des Saal 61 am Linzer Landesgericht. Mehrere Beamte bringen den Angeklagten in den Verhandlungssaal. Der 19-jährige Bursch hat kurz geschorenes Haar, trägt ein schwarzes Polo-Shirt, hat eine dunkle Hose und Sportschuhe an.
Angeklagter liest Statement vor
Er redet im Dialekt, wirkt gefasst, ruhig und zeigt äußerlich keine Spur von Nervosität. Sowohl der Rummel um seine Person als auch die Hitze im Saal scheinen ihn kalt zu lassen. Nur hin und wieder bewegt er seinen Kopf nach links oder rechts. Meist schaut er zu Boden und schweigt.
Erst, als er seine selbst verfasste Stellungnahme vorliest, macht er plötzlich einen nervösen Eindruck. "Mir ist bewusst, dass ein derartiges Handeln durch nichts zu entschuldigen ist", liest er vom Zettel ab.
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Er bekenne sich schuldig. Mehrmals verliest er sich. "Ich habe eine Spielsucht entwickelt", erwähnt er an einem Punkt. Es gebe eine "Enttäuschung über meinen bisherigen Lebensverlauf".
Möchte keine Fragen beantworten
Sein Wunsch an den Richter wirkt dann etwas befremdlich: "Ich bitte um ein mildes Urteil und werde keine weiteren Fragen beantworten", liest er vor. Später erklärt ihm der Richter, dass sein Wunsch zwar zu akzeptieren sei und er mitteilen könne, dass er keine Fragen beantworten will.
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Allerdings gehöre es eben zu einer Verhandlung, dass dem Angeklagten Fragen gestellt werden. Es sei ihm "extrem unangenehm", sich wieder mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Brutale Bluttat mit Schneestange
Die Staatsanwalt wirft dem 19-Jährigen schwere Vorwürfe vor: Laut Anklage soll er am 12. Februar seine damalige Freundin in einem Waldstück brutal getötet haben. Die blutüberströmte Leiche wurde in der Früh von einem Wanderer gefunden, der sofort Alarm schlug.
"Massive Gewalteinwirkungen gegen den Kopf"
Rasch war klar (auch aufgrund der schweren Kopfverletzungen), dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Wenig später meldete sich dann ein Anrufer bei der Polizei und erklärte, dass sein Bruder gestanden habe: "Ich habe sie erschlagen." Die Cobra rückte aus, nahm den damals 18-Jährigen bei einer Tankstelle in Mauthausen im Bezirk Perg fest.
Nach dem Obduktionsergebnis starb die 19-Jährige durch "massive Gewalteinwirkungen gegen den Kopf". Sie erlitt mehrere Schläge und Stiche mit zwei Schneestangen und zusätzlich Tritte.
18 Jahre Haft
Der Angeklagte fasste am Abend 18 Jahre Haft aus. Weil es sich um einen jungen Erwachsenen handelt, wäre die Höchststrafe bei 20 Jahren gelegen. Er wird zudem in eine Anstalt eingewiesen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.