Schock in der Schweiz

Blutrache-Verdacht! Mutter auf Feldweg niedergestochen

Am Mittwoch ist in Bülach, Kanton Zürich, bei einem Gewaltdelikt eine Frau schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet.
20 Minuten
09.04.2025, 17:33

Eine 44-jährige Frau wurde am Mittwoch auf einem Feldweg zwischen Bülach und Bachenbülach schwer verletzt aufgefunden. Sie war offenbar niedergestochen worden! Der mutmaßliche Täter ist geschnappt!

"Die Kantonspolizei Zürich konnte dank einer Nahbereichsfahndung in der Zwischenzeit einen tatverdächtigen Mann festnehmen", bestätigt Kenneth Jones, Sprecher der Kantonspolizei Zürich. Zum Einsatz kamen unter anderem Polizeihunde und ein Polizeihubschrauber.

Die verletzte Frau musste mit dem Rettungshelikopter ins Spital gebracht werden. Zur Beziehung zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter wollte sich die Polizei nicht weiter äußern. Recherchen von "20 Minuten" zeigen aber, dass es sich um einen Fall von sogenannter "Blutrache" gehandelt haben könnte. Eine Form der illegalen Selbstjustiz, wie sie im albanischen Stammesrecht, dem Kanun, steht.

Nach der Tat wurde ein grauer Audi vom Tatort abgeschleppt.
20min/Céline Trachsel

"Er war sehr nervös"

Der Schock und das Entsetzen bei den Angehörigen der verletzten Frau ist groß. Die albanische Familie vermutet, dass die Attacke gar nicht der Mutter gegolten habe: "Sie könnte stellvertretend zum Ziel des Angriffs geworden sein."

So sei der fünffachen Mutter vor Kurzem alle vier Reifen ihres Autos aufgeschlitzt worden. Zudem sei am Dienstagabend ein Mann vor ihrem Wohnhaus herumgetigert. "Ob das derselbe Mann war, der heute verhaftet wurde, weiß ich nicht", sagt ein Augenzeuge, ein Nachbar der Verletzten. "Aber er lief sicher eine Viertelstunde nur im Kreis und spielte mit einem Feuerzeug. Er war sehr nervös."

Nach einer Nahbereichsfahndung konnte die Polizei einen tatverdächtigen Mann festnehmen.
20min/Céline Trachsel

Tauchte in Schule auf

Am Mittwochmorgen sei der Mann, der später mutmaßlich den Angriff verübte, mit einem langen Messer bei der Schule, wo die 44-Jährige täglich ihre Kinder bringt und abholt, gesichtet worden. "Wir mussten sofort alle rein und die Klassenzimmer wurden abgeschlossen", erzählen Primarschulkinder. Ein Bauarbeiter der angrenzenden Baustelle schildert gegenüber "20 Minuten" empört, dass sie die Polizei alarmiert hätten, "dennoch wurde er noch nicht verhaftet".

Ein Familienmitglied der verletzten Frau schildert, dass die Frau in einem Einkaufsgeschäft in der Gemeinde arbeite. Sie habe auf dem Heimweg den Feldweg genommen, um zur Schule zu gelangen, wo sie ihre Kinder abholen wollte. "Da hat er sie wohl abgepasst."

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